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Gemeindefahrt Rumänien 2018

Rumänien (c) Ortrun Schneider
Rumänien
Datum:
Fr. 14. Sept. 2018
Von:
Hiltrud Hartthaler

Gemeindefahrt Rumänien 2018 

Ich war sehr gespannt auf meine Reise nach Rumänien. Wusste ich doch gerade noch, wo ungefähr Rumänien liegt, aber ansonsten hatte ich keinerlei Vorstellung von Land und Leuten, geschweige denn wusste ich was und ob es überhaupt etwas zu besichtigen gibt. „Wer fährt denn nach Rumänien?“ wurde ich gefragt. Von Rumänien war mir die Hauptstadt Bukarest bekannt und das brutale kommunistische Regime von Nicolae Ceausescus sowie die Wende vor fast 30 Jahren. Das sollte sich  ändern…

In Rumänien gibt es kaum Autobahnen und wir fuhren fast nur auf Bundesstraßen und haben dadurch sehr viel von der rumänischen Landschaft gesehen: die Karpaten und Transilvanien (Siebenbürgen), wir besichtigten die Städte Brasov, Sibiu (Hermannstadt), Shigishoara (Schäßburg), im Norden an der ukrainischen Grenze Radauti, wo noch Deutsche leben. Weiter ging es Richtung Süden nach Bacau (hier hat Pfarrer Solomon u.a. studiert). Wir besuchten Luizi Calugara, den Heimatort von Pfarrer Solomon und durften seine Familie kennenlernen. Weiter ging es Richtung Südosten durch den südlichen Teil der Moldauregion und die Dobrudscha. Bei Galati überquerten wir die Donau mit der Fähre und fuhren bis Tulcea und erlebten eine Fahrt mit dem Schiff ins Donaudelta. Konstanza am Schwarzen Meer, die wichtigste Hafenstadt Rumäniens, war die letzte Etappe bevor wir wieder nach Bukarest fuhren. Dort erwartete uns noch eine Stadtrundfahrt zum imposanten Parlamentsgebäude, dem zweitgrößten Gebäude der Welt nach dem Pentagon und wir besuchten u.a. die Patriarchenkirche, den Sitz des orthodoxen Oberhauptes. Ich könnte noch so viel berichten …

Ich erlebte ein Rumänien der Gegensätze: unterwegs begegneten uns Pferdewagen mit Heu beladen und gleichzeitig wurden wir von Autos überholt. Wir fuhren durch Dörfer, in denen sichtbar schon lange Zeit nichts  renoviert und restauriert wurde und bummelten durch Städte, die den westlichen in nichts nachstehen. Ich sah immer noch Armut in Rumänien, aber auch erkennbare Zeichen der Veränderung. Es erinnerte mich an die Zeit der Wende in Deutschland und die damit verbundenen Probleme. Leider gibt es in Rumänien immer noch Korruption und Arbeitslosigkeit, die die Menschen in die Armut treiben und verhindern, dass die notwendigen Veränderungen durchgesetzt werden können. 30 Jahre nach der Wende in Deutschland sind kaum noch Unterschiede zu erkennen. Den Menschen in Rumänien fehlt jedoch, nach 30 Jahren, die  Perspektive auf ein besseres Leben ohne Armut und sie müssen ihr Geld im Ausland, z.B. in Deutschland verdienen, um ihre Familien zu ernähren.

Nach 11 Tagen, 2.100 km mit dem Bus durch Rumänien und so was von erschöpft, lernte ich ein weltoffenes, gastfreundliches und sympathisches Rumänien kennen und kann ihnen allen guten Gewissens eine Reise nach Rumänien ans Herz legen. Es lohnt sich!