Die Geschichte einer Kirche und einer Pfarrei ist stets verknüpft mit der Geschichte des Dorfes und des Landes, zu der sie gehört.
Die erste urkundliche Erwähnung der damals St. Gallus und St. Sebastian geweihten Pfarrkirche finden wir in einer Urkunde aus dem Jahr 1407. Damals wurde die Pfarrei Hessloch mit Einwilligung des Papstes Gregor XII. des von Johann von Hirschhorn gegründeten Karmeliterkloster zu Hirschhorn inkorporiert. Damit war ab 1410 die Kaplanstelle an die Karmeliten in Hirschorn gegangen, die von da an fast ununterbrochen die Pfarrer für die Gemeinde Heßloch stellten.
Der Vorgängerbau war höchstwahrscheinlich ein Bauwerk aus romanischer Zeit. Einen Hinweis gibt uns die Festschrift zur 100-Jahr-Feier 1910.
Bei den damals durchgeführten Verputz arbeiten fand man entsprechend bearbeitete Steine, die beim Wiederaufbau der Kirche von 1808 bis 1810 im Mauerwerk verwendet wurden. Zu bemerken ist auch, dass der Vorgängerbau gegen Osten ausgerichtet war. Informationen liegen vor und lassen auf eine kleinere Kirche schliessen. Die Länge des Kirchenschiffs war etwa 14m, Breite etwa 8.5m Höhe etwa 7m. Der Turm etwa 7,5m lang, 6,5m breit und 17m hoch.
Am 16. Juni 1775 musste die Kirche wegen Baufälligkeit aufgegeben werden.
Der Neubau der jetzigen Kirche war einst ein zähes Ringen um jeden Stein. Die Freiherren von Dalberg, die damals in Hessloch das Sagen hatten, und das Kloster Hirschhorn, an das die Pfarrgemeinde angegliedert war, konnten sich nicht über die Kosten für einen Kirchenneubau einigen. Schließlich mussten unsere Vorfahren die Sache mehr oder minder selbst in die Hand nehmen. Bereits 1775 hatte die Gemeinde über keine eigene Pfarrkirche mehr verfügt nachdem sie ihre alte Kirche wegen Baufälligkeit aufgeben mussten. Eine Glocke war vom Turm gefallen.
Dieser Glockensturz war der unglückselige Schlusspunkt hinter einer ganze Serie von Katastrophen, die die Vorgänger-Kirche im Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) und im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688 - 1697) heimgesucht hatten.
1701 wurde die Kirche geschändet berichtet Pater Franz in seinem Tagebuch. 1711 hat Pater Franz den miserablen Zustand die Kirche und ihre Einrichtungen beklagt. Er hat damals sie notwendigsten Reparaturen aus der Kirchenkasse bezahlt, weil ihm der Dienstweg zu umständlich und weniger Erfolg versprechend zu sein schien. Die finanziellen Mittel fehlten um grössere Bauschäden zu beheben.
35 Jahre lang musste die Pfarrgemeinde die Hospitalkapelle für ihre Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen benutzen.
Auf dem Liebfrauenberg, nur wenige hundert Meter abseits der Straße nach Westhofen stand die Kapelle, die bereits 1326 in Urkunden erwähnt wird, und andererseits auch an eine der ältesten Stiftungen in unserer Gegend erinnert. Nach dem Bau der „neuen Kirche“ wurde die Kapelle 1817 abgetragen. Die Kosten der neuen Kirche waren so groß, dass man die Kapelle nicht mehr unterhalten konnte. Ein Denkmal am Liebfrauenberg erinnert noch heute an diese Kapelle.
Als dann im Jahr 1806 das Heiligen Römische Reich Deutscher Nation und mit ihm die seit tausend Jahren bestehende Reichsordnung unterging, erloschen endgültig auch die alten Fürsorgepflichten der Ortsherrschaften derer von Dalberg; zu alledem hatte die Gemeinde unter der französisch-napoleonischen Besetzung zu leiden. Das früher so angesehene, reiche und mächtige Erzbistum Mainz war aufgelöst, die kirchlichen Güter waren eingezogen, Bischof Colmar, der erste Bischof nach den Erzbischöfen von Mainz, ging sozusagen am Bettelstab. Die Chance eine „neue“ Pfarr-Kirche zu bekommen müsste den Menschen unter derart widrigen Bedingungen damals also fernab der Vorstellungskraft gelegen haben – und dennoch: Unsere Vorfahren haben es, wohl motiviert durch einen tiefen Glauben, Mut und sicher auch reichlich Tatkraft geschafft, unsere heutige Jakobuskirche zu erbauen.
Im Jahre 1808 entschloss sich die Pfarrgemeinde den Bau einer neuen Kirche zu beginnen. Von 1794 bis 1815 gehörte Rheinhessen, wie alle linksrheinischen Gebiete Deutschlands, zu Frankreich. Unter der Regierung Kaiser Napoleons, der Zeit des Präfekten Jeanbon de St. Andre’ und dem damaligen Bischof Colmar, konnte endlich der Bau der heutigen Kirche begonnen werden.