Impuls zum Palmsonntag

Wie ein Esel

Esel (c) Peter Weidemann, in: Pfarrbriefservice
Esel
Datum:
Fr. 26. März 2021
Von:
Anja Encarnacao

Kommen Sie sich manchmal vor wie ein Esel?

Sie tragen, ertragen manches Schweres wie ein Esel Tag für Tag?

In der Bibel wird von Eseln erzählt, so wie jetzt wieder am Palmsonntag, wenn der Einzug von Jesus in Jerusalem beschrieben wird.

Im Markusevangelium heißt es: Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage und Betanien am Ölberg, schickte er zwei seiner Jünger aus. Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet es los und bringt es her! (…) Sie brachten das Fohlen zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und er setzte sich darauf.

Der Einzug eines Königs wird bei Sacharja beschrieben:

Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe dein König kommt zu dir. Gerecht ist er und Rettung wurde ihm zuteil, demütig reitet er auf einem Esel, ja, auf einem Esel, dem Jungen einer Eselin.

Bei diesen Versen fühlt man sich an das Adventslied „Macht hoch die Tür“ erinnert und in Weihnachtsgeschichten wird immer wieder dargestellt, wie ein Esel Maria nach Bethlehem trägt und wie an der Krippe Ochs und Esel stehen.

In einer anderen Geschichte im 4. Buch Mose (Numeri) trägt eine Eselin den Propheten Bileam. Der ist unterwegs auf einem Weg, den Gott nicht gutheißt und darum versperrt ein Engel diesen Weg. Die Eselin sieht den Engel, Bileam nicht. Die Eselin bleibt stehen – stur wie ein Esel eben sein kann und erträgt es, dass Bileam sie schlägt. Erst als Gott die Eselin sprechen lässt und Bileam die Augen öffnet, sieht auch er den Engel, der den Weg versperrt. Bileam entschuldigt sich für sein Verhalten und kehrt um.

Wenn Sie sich also manchmal wie ein Esel vorkommen, dann sind Sie vielleicht mittendrin in einer der Geschichten von Gott, Christus, Engeln und den Menschen.