Totensonntag und Christkönig – zwei Seiten einer Medaille?

Münzen (c) Martin Manigatterer, In: Pfarrbriefservice
Münzen
Datum:
Sa. 14. Nov. 2020
Von:
Anja Encarnacao

Am 22. November wird in diesem Jahr in der evangelischen Kirche der Totensonntag gefeiert.

In der katholischen Kirche wird am selben Tag „Christkönig“ gefeiert, das ist in der katholischen Liturgie ein ziemlich neuer Feiertag, der erst im Jahr 1925 eingeführt wurde. Christus als der Weltenherrscher steht dabei im Mittelpunkt. In Darstellungen sieht man, wie Christus die Weltkugel in der einen Hand hält und das Zepter in der anderen.

 

Der Totensonntag mit seiner Trauer einerseits und Christkönig mit seiner Herrschaft andererseits – sind das zwei Seiten einer Medaille?

Trauer ist für die Menschen erfahrbar, denen eine wertvolle Beziehung fortgenommen wurde.

Eine Beziehung zu Menschen – sie wird uns geschenkt - immer wieder von diesem gütigen und barmherzigen Gott.

Eine solche Beziehung ist für mich wie „ein Talent Silbergeld“, das einem anvertraut wird.

In einem Gleichnis erzählt Jesus von Talenten Silbergeld, die Verwaltern anvertraut werden, dem einen fünf, dem anderen zwei und einem anderen wird ein Talent anvertraut.

Ein Talent ist ursprünglich eine Maßeinheit, die im alten Babylon verwendet wurde, so etwas ähnliches wie Kilogramm. Ein Talent Silbergeld entspräche 58,932 kg Silbergeld.

Wenn wir unsere Beziehungen, die uns am Herzen liegen, als „Talente Silbergeld“ ansehen, dann haben diese Münzen des Silbergeldes zwei Seiten.

Wenn wir also die „Trauer“ spüren, dann ist so „ein Tag“ wie „ eine Silbermünze“ mit ihren beiden Seiten.

Die Trauer ist Ausdruck dieser wertvollen Beziehung, die uns Gott anvertraut hat.