Wendepunkt

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Datum:
Sa. 16. März 2024
Von:
Anja Encarnacao

Wendepunkte kennen wir in unserem Leben: z.B. Geburt, Tod, Krankheit oder Unfall. Andere Wendepunkte sind mit unseren Entscheidungen verbunden: z.B. Heirat oder Berufseinstieg. Wendepunkte von Gesellschaften und in der Politik kennt die Geschichte und auch hier gab und gibt es Entscheidungen. 

Momentan erleben wir in der Gesellschaft, dass das Höher, Schneller, Weiter an ein Ende gekommen ist – das ist ein Wendepunkt. Ein Wendepunkt braucht eine klare Entscheidung.

 

Die Deutsche Bischofskonferenz hat hierzu am 22. Februar in Augsburg bei der Frühjahrsvollversammlung eine klare Entscheidung getroffen und eine Erklärung abgegeben: Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar. In dem Papier heißt es: Für die Kirche ist klar: Jeder Mensch besitzt eine unantastbare und unverfügbare Würde. Sie gründet in der Gottesebenbildlichkeit aller Menschen und ist die Basis der Menschenrechte. Es wird betont: Die Menschenwürde ist der Glutkern des christlichen Menschenbildes und der Anker unserer Verfassungsordnung. Leisten wir alle Widerstand, wenn Menschenwürde und Menschenrechte in Gefahr geraten! Engagieren wir uns gemeinsam aktiv für die freiheitliche Demokratie.

 

Ein Bild für einen Wendepunkt mit einer Entscheidung kann das Bild einer Kreuzung sein.

Im pfarrbriefservice gibt es ein Bild des ABSV (Allgemeiner Blinden und Sehbehindertenverein von Berlin, gegründet 1874). Anhand von diesem Bild will der Verein auf seiner Homepage mit einem Sehbehinderungssimulator zeigen, was Menschen mit einer Sehbehinderung wie Grauer Star, Grüner Star oder Makula-Degeneration noch sehen können oder eben nicht mehr sehen können.

 

In manchen Evangelien heilt Jesus Blinde.

„Wut“, „Hass“ und „Verzweiflung“ können im übertragenen Sinn auch „blind“ machen.

Das Bild des ABSV zeigt als Hintergrund die Kreuzung in Berlin mit dem Willy-Brandt-Haus, der Bundesparteizentrale der SPD.

Es ist uns hier in Deutschland zu wünschen, dass wir nicht „blind“ werden für unsere Mitmenschen und deren Gottesebenbildlichkeit und nicht „blind“ werden für die Demokratie, in der wir hier seit 75 Jahren leben dürfen.