Die Taufe eines Kindes ist ein Ereignis, das die jeweilige Familie als „Hauskirche“ in ganz besonderer Weise betrifft. Die Eltern und Verwandten der Kinder erleben, dass ihr Kind in die große, lebendige Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wird. Zugleich spürt die Gemeinde: Wir als Kirche wachsen. Dies gilt besonders, wenn mehrere Kinder in einer Feier getauft werden. Zugleich wird die Gemeinde sich ihrer Verantwortung für die neugetauften Kinder bewusst. Eltern möchten ihren Kindern möglichst viel mitgeben und ihnen dennoch alle Wege offen lassen. Diese Spannung zeigt sich auch bei der Entscheidung, ob und wann Kinder getauft werden sollen. Soll die Taufe möglichst frühzeitig erfolgen? Ist es sinnvoll zu warten, bis Kinder selber entscheiden können? Eltern treffen in den ersten Lebensjahren für ihr Kind immer wieder wegweisende Entscheidungen. Sie lehren es z. B. sprechen, ohne zu fragen, welche Sprache das Kind wohl wählen würde. Das Kind übernimmt die Sprache seiner Eltern und macht sie sich zu Eigen. Dies grenzt es jedoch nicht ein, sondern ist die Voraussetzung, weitere Sprachen zu lernen und zu verstehen. Ähnlich verhält es sich mit dem Glauben, auf den die Kinder getauft werden und den sie in ihrer Erziehung kennen lernen. In einer gläubigen Familie und Umgebung können Kinder ihren Glauben entdecken, beten lernen und die kirchliche Gemeinschaft erfahren. Wer aber nie glauben und beten gelernt hat, wird sich kaum für oder gegen den Glauben entscheiden können. Es gibt demnach gute Gründe für eine frühzeitige Taufe, damit die Kinder in die Lebensgemeinschaft mit Christus und seiner Kirche hineinwachsen können.
Eltern und Paten können den Weg zur Feier der Taufe des Kindes bewusst mit einer Vertiefung ihres Glaubens verbinden. Für den Beginn dieses Weges ist eine eigene liturgische Feier vorgesehen.
Es gehört zu den wichtigsten und schönsten Aufgaben des Pfarrers, ein Kind zu taufen. Dabei kann er sich von einem anderen Priester oder Diakon vertreten lassen. Der Glaube, auf den die Kinder getauft werden, ist nicht nur der Glaube der jeweiligen Familie, sondern der ganzen Kirche. Dies wird besonders deutlich, wenn die Taufe eines oder mehrerer Kinder im sonntäglichen Gottesdienst der Gemeinde gefeiert wird. Doch auch als eigenständiger Gottesdienst ist die Taufe für alle Mitfeiernden, besonders auch für die größeren Kinder, ein eindrucksvolles Gedächtnis ihrer eigenen Taufe.
Wenn Sie für Ihr Kind oder für sich selbst die Taufe wünschen, wenden Sie sich rechtzeitig an das Pfarrbüro. In einem Taufgespräch wird nicht nur der Gottesdienst besprochen, hier ist vielmehr auch Raum, miteinander zu überlegen, wie Erziehung zum Glauben und zum Christsein möglich ist.
Die Taufgottesdienste finden in der Regel am ersten Sonntag im Monat statt. Informationen erhalten Sie im Pfarrbüro.
Voraussetzungen für die Übernahme des Patenamtes sind die Vollendung des 16. Lebensjahres, der Empfang von Taufe, Firmung und Eucharistie sowie die uneingeschränkte Zugehörigkeit zur katholischen Kirche und ein den genannten Aufgaben entsprechendes Leben aus dem Glauben. Christen, die nicht der katholischen Kirche angehören, können zusammen mit katholischen Paten als Taufzeugen zugelassen werden.