Den Glaubenden ergeht es wie den Liebenden. Das, was sie bewegt und umtreibt ist für die anderen nicht sichtbar. Zu manchen Zeiten ist es allerdings für die Liebenden wichtig, sich einander Zeichen zu geben, die zum Ausdruck bringen wollen, was sonst nicht gesehen werden kann – und was dennoch das Wesentliche ist.
Die gefeierten Sakramente sind in diesem Sinne sichtbare Zeichen für die Liebe, die wir zu Gott und zueinander verspüren. Sie werden gefeiert in der Gemeinschaft der Kirche, die selber ein Sakrament, ein Zeichen der Gegenwart Gottes in dieser Welt sein will. Und die Sakramente gehen zurück auf Jesu Leben und Wirken in dieser Welt, das sie so in unterschiedlicher Weise für uns erfahrbar machen wollen.
Im Glauben machen bestätigt sich für uns die Erfahrung, dass wohin die Aufmerksamkeit geht, da entsteht dann auch neue Wirklichkeit. So sind die Sakramente nie nur Zeichen, sondern wir dürfen glauben, dass durch sie tatsächlich geschieht, was sie bezeichnen. In den Sakramenten nähern wir uns dem Erleben, dass Innen und Außen keine Gegensätze sind, sondern dass Inneres sich im Äußeren ausdrückt und Äußeres wirkt auf Inneres.
Im Laufe der Geschichte wurden in der katholischen Kirche sieben Sakramente als solche definiert: Taufe, Beichte, Eucharistie, Firmung, Ehe, Weihe, Krankensalbung.