100 Rosenkränze mit besonderen Geschichten, Orten und Personen:Rosenkrankausstellung Basilika Bingen

Als Dominic Gilbert von der Regionalstelle Rheinhessen des Bistum Mainz im März 2025 ein Interview Radio Horeb gab und dabei die Übertragungsanlage der Schwestern der ewigen Anbetung nutzte, hätte er nicht gedacht, was daraus werden könnte. Gilbert erwähnte, dass er immer viele Rosenkränze zum Weiterverschenken benötige. Im Nachgang zum Interview kontaktierte ihn eine der Schwestern, zeigte ihm schöne alte Stücke, die er gerne mitnehmen könne.
In diesem Moment war die Idee zur Ausstellung geboren. Gilbert war Feuer und Flamme für das Thema und schrieb glücklich und zufrieden einige Wallfahrtsklöster an. Kurz darauf trafen bei ihm per Post weitere Exemplare ein. Pater Bernhard vom Stift Heiligenkreuz aus dem österreichischen Wiener Wald überließ Gilbert u.a. einen Rosenkranz, der aus den Trümmern einer der zerstörten Kirchen aus Sri Lanka stammte, wo das Stift ein Tochterkloster unterhält. Ein Betender war unter den Trümmern der Kirche verschüttet und zu Tode beim Beten des Rosenkranzes gekommen. Derart steht dieser besondere Rosenkranz und sein ehemaliger Besitzer für modernes christliches Märtyrertum in Zeiten von antichristlicher Gewalt und Krieg.
Aber nicht nur Rosenkränze wurden Gilbert gesendet. Auch eine Reliquie zweiten Grades erreichte ihn von den Karmeliterinnen aus dem französischen Ars, die ein Originalschreiben des Bischofs beilegten. Bei der ersten Exposition der geschichtsträchtigen Stücke am 26. Oktober 2026 weinten viele der Besucher beim Betrachten der Stoffreliquie und Gilbert war von der Wirkung der Stücke zutiefst gerührt.
Solche und weitere Geschichten, für Erwachsene um 13 Uhr und speziell kindgerecht aufbereitet für Kinder und Familien um 15 Uhr gilt es mit Dominic Gilbert und Astrid von Luxburg zu entdecken. Ganz plastisch und dialogisch vor den Einzelstücken sowie vor dem Rosenkranzaltar der berühmten Schnitzerfamilie Busch, die nicht nur Meister des Rosenkranzaltars in der Binger Basilika ist, sondern auch in der Rochuskapelle den Baldachin sowie den Altar der Heiligen Hildegard von Bingen verfertigt hat.
Die Ausstellung wird nur am Sonntag, 11. Januar von 12 bis 16 Uhr zu sehen ein. Gilbert und von Luxburg freuen sich mit allen Interessierten, ob groß oder klein, ins Gespräch zu kommen, u.a. über die Fragen: „Ist das Rosenkranzgebet von vorgestern oder für übermorgen – stellt es eine Schutzkette am Rückspiegel oder eine Gebetskette dar?“
Sicher ist, die 100 Rosenkränze mit besonderen Geschichten erzählen von besonderen Orten und Personen. Einzigartige Exponate werden präsentiert, die zum Austausch und Dialog mit dem Rosenkranzaltar von Jakob Busch mit seinen künstlerisch beindruckenden Einzelszenen in der Basilika treten.
Die Ausstellung wird von der Regionalstelle Rheinhessen des Bistum Mainz in Kooperation mit der Pfarrei Hl. Hildegard von Bingen präsentiert.
Führungen mit Dominic Gilbert und Prof. Dr. Astrid von Luxburg zum Motto: „100 Rosenkränze im Dialog mit dem Rosenkranzaltar von Jakob Busch“:
13 Uhr (Erwachsene) und 15 Uhr (Kinder/Familien)
Die Idee zu dieser Ausstellung entstand im Frühjahr 2025 aus einem Gespräch mit den Klarissen-Kapuzinerinnen der Ewigen Anbetung in Mainz. Wenige Wochen später folgte die Einladung, Rosenkränze aus dem Besitz des Klosters zu übernehmen.
Dies war der Ausgangspunkt, 100 Rosenkränze mit ihren Geschichten zusammenzutragen und zu zeigen. Über mehrere Monate hinweg habe ich Rosenkränze von Wallfahrtsorten, Klöstern, geistlichen Gemeinschaften und privaten Spenderinnen und Spendern gesammelt.
Das Vorhaben fand enorme Resonanz, wurde mit so großer Herzlichkeit und Freude von vielen Menschen aufgenommen, dass daraus eine vielfältige und persönliche Sammlung entstand.
Sie macht spirituelle Traditionen, gelebten Glauben und tiefgehende Lebenserfahrungen sichtbar. Der Rosenkranz begleitet Menschen seit Jahrhunderten in allen Bereichen ihres Lebens.
In der Ausstellung lassen sich daher vom Rosenkranz inspirierte Menschen, Geschichten und Orte entdecken.
So lädt die Sammlung zum Innehalten und zur Begegnung mit dieser schönen Gebetsform ein.