Ohne die großzügige Unterstützung der Sparkassenstiftung Starkenburg wäre das Katholische Sozialzentrum in Viernheim nicht realisierbar. Wir sprachen mit Hans Adler, Vorsitzender der Stiftung, über das Sozialzentrum.
Auf dem Areal in der Industriestraße 30 entsteht ein Sozialzentrum, das verschiedene Hilfsangebote bündelt. Wie bewerten Sie das Projekt?
Adler: „Die Not in Deutschland ist größer als wir glauben. Es gibt viele Menschen unter ins, die auf Hilfe angewiesen sind. Obwohl unsere Sozialsysteme sehr gut ausgebaut sind, gibt es noch sehr viele Lücken, die durch karitative Einrichtungen wie beispielsweise in Viernheim die Tafel/Brotkorb oder die Kleiderkammer der AWO und anderen teilweise geschlossen werden können. Gerade unter diesem Aspekt ist die Einrichtung eines Sozialzentrums in Viernheim sehr zu begrüßen und absolut förderungswürdig."
Das Sozialzentrum ist nur durch die großzügige Unterstützung der Sparkassenstiftung Starkenburg möglich. Warum unterstützt die Stiftung das Projekt?
Adler: „Die Verfassung der Sparkassenstiftung Starkenburg sieht unter anderem vor, karitative Projekte im Wirkungsgebiet der Stiftung zu fördern und zu unterstützen. Seit Jahren spenden wir für Suppenküchen und Tafeln in unserem Wirkungskreis. Das neue Sozialzentrum passt in unsere Förderrichtlinien. Deshalb haben sich sowohl der Vorstand als auch das Kuratorium der Sparkassenstiftung Starkenburg einstimmig dafür entschieden, das Projekt innerhalb unserer Möglichkeiten nachhaltig zu protegieren."
Wie sieht die Unterstützung des Sozialzentrums durch die Sparkassenstiftung Starkenburg konkret aus?
Adler: „Im Rahmen von förderungsfähigen Großprojekten unterstützt die Sparkassenstiftung Starkenburg gemäß des Leitgedankens ,Hilfe zur Selbsthilfe' mit einem Betrag bis zu 40.000 Euro. So wollen wir ehrenamtlichen Einsatz belohnen und sichtbar machen. Die Förderung ist abhängig von freiwillig geleisteten Arbeitsstunden, die jeweils mit 25 Euro pro Person und Stunde vergütet werden. Ebenso werden bis auf weiteres die Unterhaltungskosten von rund 2.500 Euro monatlich mit einer Spende versehen. Ein weiterer Aspekt unserer Unterstützung wird sich auch daraus ergeben, dass die Sparkassenstiftung Starkenburg das gesamte Objekt vorrausichtlich zum 1. Juli 2010 von der Sparkasse Starkenburg käuflich erwerben wird. Somit ist die Einrichtung dann auf Dauer gesichert. Ein dritter Baustein unserer Förderung ist die Finanzierung von fünf Outdoor-Fitnessgeräten, die sowohl von den Besuchern des Sozialzentrums als auch von allen Bürgern genutzt werden sollen. Die unterschiedlichen Geräte trainieren die Beweglichkeit, Koordination, Kraft und Ausdauer. Ebenso dienen sie der Entspannung diverser Muskelpartien. Wir fördern also auch die Kommunikation, das Wohlbefinden und die Gesundheit. Und damit das visuelle nicht zu kurz kommt, wird zwischen Vogelpark und Haupthalle ein großes Kunstwerk entstehen, das den Namen ,Der barmherzige Samariter‘ trägt."
Wie stellen Sie sich das Sozialzentrum in zehn Jahren vor?
Adler: „Das Sozialzentrum wird voraussichtlich über Generationen bestehen. Ich gehe davon aus, dass sich in wenigen Jahren ein gut funktionierendes soziales Netzwerk, in dem auch die Kleiderkammern der AWO und des Haus des Lebens integriert sind, entwickelt hat. Das Gelände um das Sozialzentrum mit Vogelpark und Feierabendhalle erfährt eine große Aufwertung. Ich bin davon überzeugt, dass das Sozialzentrum in seiner Funktion und Ausstrahlung in zehn Jahren Vorbildcharakter für viele anderer Städte und Gemeinde haben wird."
Was wünschen Sie dem Sozialzentrum persönlich?
Adler: „Ich freue mich, wenn viele freiwilligen Helfer ehrenamtlich mithelfen, die Not in der unmittelbaren Nachbarschaft zu lindern. Im Interesse einer glücklichen Gesellschaft wünsche ich mir so wenig Bedürftige wie möglich."