Büchereiarbeit macht glücklich! – Engagiert gesund bleiben

Vallendar. »Büchereiarbeit macht glücklich! – Engagiert gesund bleiben« – unter diesem Motto beschäftigten sich 19 ehrenamtliche Büchereimitarbeiterinnen und -mitarbeiter aus Kirchlichen Öffentlichen Büchereien in Rheinland-Pfalz mit der Frage, wie eine gesundheitsförderliche und mitarbeiterfreundliche Arbeitskultur in den Büchereiteams gelingen kann. Dabei ging es um das Erlernen nützlicher Kommunikationsstrategien und die Fähigkeit, Veränderungsprozesse in der Bücherei aktiv zu gestalten.

In den letzten Jahren gab es viele Veränderungen, die so nicht vorauszusehen waren: nicht nur die Corona-Pandemie, sondern auch die globalen Entwicklungen, Umbrüche in der Gesellschaft und in der Kirche wirken bis in die persönlichen Lebensbereiche hinein und betreffen immer auch die Büchereien. In allen Bereichen müssen wir lernen, mit einschneidenden Veränderungen umzugehen.

Bedeutet ehrenamtliche Büchereiarbeit in dieser Zeit nur eine weitere, zusätzliche Belastung? Nein, denn das Engagement in der Bücherei kann durchaus sehr zum eigenen Wohlbefinden beitragen, allerdings sind ein gut aufgestelltes Team und eine geregelte Zusammenarbeit dabei wichtige Voraussetzungen. 

Wie das gelingen kann? Dipl. Theologin und Supervisorin  Barbara Gellermann führte die Teilnehmer souverän durch die Wochenendtagung und referierte in verschiedenen Themenfeldern wie »Engagement ohne Burn-Out« funktionieren und dabei die persönliche Resilienz gesteigert werden kann. Mit inspirierenden Bildern zu »Glück, Werte und Wohlbefinden« gelang ein guter Einstieg ins Tagungsmotto. Großen Raum nahm die Beschäftigung mit dem Themenblock »Zusammenarbeit im Büchereiteam« ein. Um auch im Büchereiteam gut und entspannt zusammenzuarbeiten, ist es wichtig, das Potential im Team zu erkennen, zu nutzen und zu fördern. Und wie sieht es mit der Büchereileitung aus? Einzelleitung oder Leitungsteam? Was muss eine Büchereileitung an Talenten mitbringen und wie können Aufgaben sinnvoll aufgeteilt und Zuständigkeiten klar geregelt werden? 

Entscheidend sei dabei auch, ohne schlechtes Gewissen »richtig« Ja oder Nein sagen zu können, referierte Gellermann anhand verschiedener Praxisbeispiele.

Zu einer gelingenden Teamarbeit gehört auch die rechtzeitige Planung und Übergabe von Leitungsfunktionen an jüngere Teammitglieder. Im Idealfall ist das Leitungsteam altersgemischt und die nächstfolgende Generation kann allmählich in die Aufgaben und Verantwortung mit einbezogen werden.

Der Sonntagvormittag stand dann auch folgerichtig unter dem Aspekt eines gelingenden Stabwechsels und wie nachfolgende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für die Bücherei geworben, wie Talente entdeckt und gefördert werden können. 

Motiviert und mit vielen Tipps und Anregungen im Gepäck, verließen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen die intensive Wochenendtagung.

Landesarbeitsgemeinschaft Kirchliche Büchereiarbeit Rheinland-Pfalz (LAG)

Die Landesarbeitsgemeinschaft Kirchliche Büchereiarbeit in Rheinland-Pfalz bietet diese ökumenische Büchereitagung einmal jährlich an wechselnden Orten und zu den unterschiedlichsten Büchereithemen in Rheinland-Pfalz an. In diesem Jahr fand die Tagung zum 35. Mal statt. Die Fortbildung wird gefördert vom »Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration« in Rheinland-Pfalz.

In der Landesarbeitsgemeinschaft Kirchliche Büchereiarbeit RLP sind fünf katholische und zwei evangelische Büchereifachstellen zusammengeschlossen. Ihre Aufgabe ist die politische Interessensvertretung der rund 300 kirchlichen, zumeist ehrenamtlich geleiteten öffentlichen Büchereien im Land Rheinland-Pfalz. In diesen Einrichtungen engagieren sich rund 2.400 Frauen und Männer, die mit zusätzlich weit mehr als 3.240 Veranstaltungen allein in 2022 über 413.000 Menschen als Besucher registrieren konnten. Die katholische und die evangelische Kirche stellen in Rheinland-Pfalz über 50 % der öffentlichen Büchereien und leisten damit einen erheblichen Teil der Literatur- und Medienversorgung im Land.