Der 1986 in San Fransico geborene Amerikaner hat neben der Rappmusik noch weitere Talente: Er ist preisgekrönter „Poetry Slammer" und Schriftsteller. Sein Erstlingswerk heißt „Wie man es vermasselt".
Auf das Buch aufmerksam wurde ich in erster Linie wegen des Covers. Der Diogenes Verlag ist bekannt für seine schlichte Covergestaltung, die bestimmten Kriterien folgt: Bild, Name des Autors und der Buchtitel gut lesbar darunter. Das Cover versprach mir mit dem Bruch dieser Kriterien einen unkonventionellen Inhalt und ich sollte nicht enttäuscht werden.
In seiner ersten Buchveröffentlichung berichtet Georg Watsky in insgesamt 13 kurzen, biografisch geprägten Erzählungen auf witzige, freche und extrem unterhaltsame Weise von Erfahrungen aus seinem Leben. Die Bandbreite seiner autobiographischen Stories reicht von absurd (wie er zum internationalen Elfenbeinschmuggler wurde) über komisch (wie er erfolglos ältere Frauen zu verführen versuchte) bis hin zu berührend (wie seine Epilepsie sein Leben prägt).
Wer keine Kurzgeschichten mag und deshalb vielleicht von vornherein um dieses Buch einen Bogen macht, dem sei gesagt: Dies ist keine Sammlung von abgeschlossenen Kurzgeschichten im eigentlichen Sinn. Vielmehr liest sich dieses Buch wie ein Roman in dreizehn Kapiteln, da der Protagonist - George Watsky selbst - immer der Gleiche ist und auch die anderen Charaktere begegnen dem Leser im Laufe der Geschichte des Öfteren.
Auf sehr humorvolle, aber nie lächerliche Art und Weise schildert er absurde Episoden seines Lebens mit einer unvergleichlichen Selbstironie, die dieses Buch so unterhaltsam macht.
Obwohl George Watsky unglaubliche und groteske Dinge erlebt, fühlte ich mich durch seine authentischen Schilderungen und ironische Sichtweise auf scheinbar große Erfolge (ein eigener Tourbus) oder schlimme Niederlagen (ein kaputter Tourbus) stets mit ihm verbunden.
Bei dem Titel könnte man vermuten, man habe es hier mit dem Prototyp des amerikanischen Verlierers zu tun, der nichts auf die Reihe bekommt und den man bemitleiden soll - aber das trifft so gar nicht den Kern dieses Romans.
Der Autor will kein Mitleid erheischen, sondern vielmehr den Lesern auf humorvolle Art zeigen, dass Pleiten, Pech und Pannen zum Leben dazugehören und man trotzdem die Lebensfreude nicht verlieren sollte.
„Wie man es vermasselt" ist eine kurzweilige, unterhaltsame Lektüre mit einem sympathischen und selbstironischen Autor als Protagonisten, der verschiedenste Episoden seines Lebens erzählt, die letztlich beweisen: Auch wenn man das ein oder andere Mal (selbst verschuldet oder nicht) auf die Nase fällt, lohnt es sich durchzuhalten.
Viktoria Steffen