Auch in diesem Jahr wurde unter dem Motto "Lesen verstehen und Lesen fördern" das bundesweite Vorleseverhalten untersucht. Das Ergebnis lässt die gesellschaftliche Bedeutung von Büchereien deutlich werden.
Im Auftrag von Stiftung Lesen, DIE ZEIT und Deutsche Bahn Stiftung wurde erstmals mit neuem Studiendesign als „Vorlesemonitor“ das Vorleseverhalten in Familien untersucht. Hierzu wurden 839 Mütter und Väter von ein- bis achtjährigen Kindern zu ihrem Vorleseverhalten befragt.
Das Ergebnis ist alarmierend: 39% der ein- bis achtjährigen Kinder wird selten oder nie vorgelesen. Als ein Grund hierfür wird der Mangel an Verfügbarkeit von Vorlesestoff gesehen, denn je mehr Kinderbücher im Haushalt vorhanden sind, desto regelmäßiger lesen Eltern ihren Kindern vor und geben frühe Impulse fürs (Vor-)Lesen weiter.
Da die Bildungsvoraussetzungen der Eltern einen hohen Einfluss darauf haben, wie oft Kindern vorgelesen wird, droht sich dieses Verhalten fortzusetzen. Denn Kinder, denen nicht regelmäßig vorgelesen wird, sind - dies ergab die Studie ebenso - oft bereits vor Schuleintritt benachteiligt.
Außerdem wurde deutlich, dass viele Eltern spät - nach dem zweite Geburtstag - mit dem Vorlesen anfangen und oft mit dem Schuleintritt wieder aufhören.
Büchereien können dieser Entwicklung entgegenwirken indem sie den Eltern beratend und mit einem breiten Angebot zur Seite stehen. Wenn die Verfügbarkeit von Vorlesestoff entscheidend für die Bildung von Kindern ist, sollte in jedem Stadtteil und in jeder Gemeinde eine gut ausgestattete Bücherei zu finden sein. Diesem Gedanken trägt die Katholische Büchereiarbeit Rechnung.
Wer sich genauer über den Vorlesemonitor informieren möchte, findet alle Ergebnisse der Studie unter https://www.stiftunglesen.de/ueber-uns/forschung/studien/vorlesemonitor.