+ Schwester Maria Angelina
Unsere liebe Schwester M. Angelina ist gestern Nacht heimgegangen - Requiem am Donnerstag 11. Juli um 11 Uhr, anschl. Beerdigung
Fürchte dich nicht, denn ich erlöse dich. Ich habe dich beim Namen gerufen. Mein bist du. (Jesaja 43,1)
Diesen Text hatte unsere liebe Schwester Angelina Tag für Tag vor Augen, bis in ihre letzten Erdentage hinein: vor vielen Jahren ließ sie ihn von einer befreundeten Pförtnerinnen-Aushilfe kalligraphisch gestalten und einrahmen, seitdem hing er gegenüber ihres Bettes. Jeden Abend las sie ihn, noch eine Woche vor ihrem Heimgang las sie ihn ganz gesammelt laut vor oder wollte ihn vorgelesen bekommen. Fürchte dich nicht... - in dieser furchtlosen vertrauensvollen Haltung ging sie auch ihren letzten Weg, "alles so, wie der liebe Gott es möchte...". Ja, sie war bereit, ihrem Bräutigam mit brennender Lampe entgegen zu gehen, in ihrem so langen Leben hatte sie genügend Öl gesammelt, um vorbereitet zu sein.
Wir Schwestern gönnen ihr von Herzen ihre lang ersehnte Ankunft am Herzen Jesu (ihr Sterbetag war ein Herz-Jesu-Freitag), doch gleichzeitig vermissen wir sie sehr, ihre immer freundliche zugewandte liebevolle Haltung, ihre Umsicht, Güte, Regeltreue und schwesterliche Aufmerksamkeit. Uns allen war und bleibt sie ein großes Vorbild als eifrige und zuverlässige Beterin, sie war wahrlich eine berufene und über fast acht Jahrzehnte wirksame Anbetungsschwester! Nun in der ewigen Anschauung vollendet sich ihr Dienst der ewigen Anbetung!!
Das Requiem für unsere liebe heimgegangene Schwester Maria Angelina findet statt am
Donnerstag, 11. Juli 2024 um 11.00 Uhr, anschließend Beisetzung in unserem Klostergarten!
Gerne dürfen Sie daran teilnehmen!!
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Einige Lebensdaten unserer lieben verstorbenen Mitschwester:
Schwester Maria Angelina Burr, geboren am 7. März 1924 in Heidenheim an der Brenz, getauft auf den Namen Cäcilia.
Sie trat am 25. Juli 1945 in ein Kloster ein, das es eigentlich nicht mehr gab. Das Kloster der Ewigen Anbetung wurde am 27. Februar 1945 total ausgebombt, 41 Schwestern starben bei dem furchtbaren Angriff auf Mainz und die übrigen Schwestern fanden bei der St. Josefskongregation in Ursberg (Bayern) einen Zufluchtsort. Die mutige 21jährige Buchhändlerin konnte nichts und niemand davon abhalten, als Postulantin in diese evakuierte Gemeinschaft von nunmehr neun Schwestern einzutreten. Am 2. Juli 1947 legte sie die einfache Profess ab und drei Jahre später konnte sie sich für immer in der ewigen Profess an den Herrn und die Gemeinschaft binden.
Im Jahr 1952 konnten die Schwesternendlich in das neu errichtete Kloster in Mainz übersiedeln.
Schwester M. Angelina wurde bald zur Noviziatsleiterin ernannt, sie begleitete das Amt der Vikarin viele Jahre und wurde von der Gemeinschaft 1986 zur Äbtissin gewählt. Bis 1999 führte sie den Konvent auf eine sehr liebevolle, einfühlsame und offene Art und Weise, war maßgeblich an der Entscheidung für eine Neugestaltung der Kapelle beteiligt, welche 1996 vollendet wurde.
Für Schwester M. Angelina war die tägliche Anbetungsstunde am wichtigsten. Großen Wert legte sie als Organistin auf eine gepflegte Liturgie. Mit vorbildlichem Fleiß besuchte sie 1972 das Institut für Kirchenmusik und bestand den C-Schein mit sehr gut, zur Freude ihrer Orgellehrer.
Eine wichtige Quelle für ihr geistliches Leben war stets das Wort Gottes. Sie vertiefte sich gern in theologische Literatur, liebte die Psalmen und hat damit sehr zu einem gepflegten Chorgebet beigetragen.
Nun darf sie mit ihrem Lobgesang im Chor der Engel mitsingen...