Maria Gruber - Ruanda -Don Bosco Volunteers

EIN JAHR IN RUANDA Leben und arbeiten bei den Salesianern Don Boscos

Maria Gruber
Maria Gruber
Datum:
Mi. 1. Aug. 2018
Von:
Maria Gruber

Ich heiße Maria Gruber, bin 18 Jahre alt und komme aus dem Kirschendorf Ockstadt in Hessen. Dort bin ich als das Vierte von fünf Kindern in einer sehr lebendigen Familie aufgewachsen und hatte eine behütete Kindheit.
Ich mache von Herzen gern Musik, ich lese viel und beschäftige mich auch gern mit Fremdsprachen, Religion oder Politik.
Dass zuhause immer viel los war, habe ich im Laufe der Zeit zu lieben gelernt; ich bin gern unter Leuten und mag es, alte Freund*innen zu treffen und neue Freund*innen kennenzulernen. Außerdem reise ich gern und habe Spaß daran, neue Städte und Länder zu erkunden.
Mein nächster Schritt führt mich etwas weiter weg. Ich habe Abitur gemacht und somit im Juni 2018 meine Schulzeit abgeschlossen. Seit September bin ich als Freiwillige in Rango, im Süden Ruandas, wo ich in einer Don Bosco Einrichtung für Kinder und Jugendliche lebe und arbeite.

RUANDA
Ruanda ist ein kleines Land in Ostafrika und ist mit ca. 12 Millionen Einwohnern das Land mit der höchsten Bevölkerungsdichte Afrikas. Wegen der sehr hügeligen Landschaft wird Ruanda auch das Land der tausend Hügel genannt.
Außerdem ist Ruanda sehr hoch gelegen, das Klima ist also ein wenig kühler als in vielen anderen afrikanischen Ländern. Deshalb können viele Pflanzen wachsen und es ist sehr grün.
Auch ist Ruanda traurigerweise für den Völkermord im Jahr 1994 bekannt. Eine langjährige Fehde zwischen zwei Gruppen der Bevölkerung, den Hutu und den Tutsi, artete in einem brutalen Massenmord an den Tutsi aus.
Heute ist Ruanda als Präsidialsystem organisiert. Präsident und Staatschef ist seit dem Jahr 2000 Paul Kagame. Das ruandische Parlament hat eine der höchsten Frauenquoten weltweit.

RANGO TVET SCHOOL
Die Einrichtung, in der ich lebe und arbeite, heißt „Don Bosco Rango TVET School“ und wird von einer kleinen Kommunität der Salesianer geleitet. Sie beinhaltet ein Ausbildungszentrum, in dem Berufe wie zum Beispiel das Kochen oder das Schreinern erlernt werden können. Jeden Nachmittag findet auf dem Gelände außerdem das Oratorium statt. Dort sind alle Kinder und Jugendlichen herzlich eingeladen, es kommen hauptsächlich junge Menschen, die in Rango oder dem Nachbardorf Tumba zur Schule gehen, aber auch Straßenkinder aus Rango und Tumba.
Meine Aufgabe ist es hauptsächlich, im Oratorium für alle, die kommen, da zu sein, den Kindern ein offenes Ohr zu schenken und mit ihnen zu spielen.
Meine Mitvolontärin Cecilia und ich kümmern uns außerdem regelmäßig um kleinere Wunden der Kinder oder Hautkrankheiten. Außerdem gehen wir mit manchen Kindern regelmäßig Zähne putzen und nähen Löcher in deren Kleidung.
Wenn mal weniger los ist, schließe ich mich gern einer Gruppe zum Ballspielen an. Manchmal nehme ich auch meine Ukulele mit nach draußen, den meisten Kindern macht es viel Spaß, ein bisschen darauf herumzuklimpern.

DON BOSCO
Don Bosco war Priester und lebte Ende des 18. Jahrhunderts in Turin. Er kümmerte sich besonders um die armen Kinder und Jugendlichen, setzte sich für sie ein und gab ihnen einen Ort zum Spielen: das Oratorium.
Seinem Beispiel folgend gibt es heute weltweit zahlreiche Don Bosco Einrichtungen wie Schulen, Ausbildungszentren oder Kinderheime, in denen sich die Salesianer Don Boscos um Kinder und Jugendliche kümmern.
Don Bosco Volunteers ist eine Organisation, die jedes Jahr circa 25 junge Menschen in „Länder des globalen Südens“ entsendet – so auch nach Ruanda.

Über meine Zeit in Ruanda berichte ich  in meinem Blog.