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Unsere Pfarrkirche St. Johannes der Täufer

Die kirchliche Gemeinde der katholischen Pfarrei St. Johannes der Täufer in Weiterstadt zählt zu den jüngsten Gemeinden im Bistum Mainz. Lebten vor gut 100 Jahren auf dem Gebiet der heutigen Pfarrgemeinde noch weniger als 60 Katholiken, für die kein eigener Gottesdienst gehalten wurde, so sind es heute über 6000 Gläubige. Damit ist die Pfarrei die größte im Dekanat Darmstadt.

Nach 1945 stieg durch den Zuzug von Vertriebenen die Zahl der Menschen katholischer Konfession rasch an. Damit einhergehend festigte sich auch das Bestreben, mit dem Bau eines Gotteshauses den Katholiken in den aufstrebenden Teilen der Ortsgemeinden einen Mittelpunkt zu geben. So konnte nach mehrjähriger Bauzeit das neue Gotteshaus am 26. November 1966 in Weiterstadt eingeweiht werden.

Die Kirche St. Johannes der Täufer hat die Form eines großen Zeltes. Wie bei diesem dominieren die Dachflächen. Die seitlichen Wände sind niedrig und von einem schmalen Fensterband durchbrochen. Die großen Giebelwände sind durch farbige Fenster strukturiert. Die äußeren Betonstreben betonen den Zeltcharakter, da sie die beim Zelt notwendige Abspannung imitieren.

Die Errichtung der Kirche kostete 1.044.805,51 DM.

Ein kleiner Rundgang durch unsere Kirche

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Das Kreuz von Gerhart Schreiter

Trotz allen Suchens haben wir in unseren Archiven nie einen Hinweis auf unser Altarkreuz finden können. Ich kann mich noch gut erinnern, dass sich Clemens Sauer und Helmut Link viel Mühe gegeben haben, bei der Vorbereitung unserer Festschrift fündig zu werden. Letztlich war es eine eigenartige Fügung, dass wir hier vorangekommen sind.

Als ich einen ehemaligen Schüler auf den allzu frühen Tod eines Lehrers unserer Albrecht-Dürer-Schule (Gerhard Schreiter) aufmerksam machte, suchten wir sein Bild im Internet. Doch hier erschienen zwei Kreuzdarstellungen, die unserem Altarkreuz verblüffend ähnlich waren. So hat sich Spur um Spur aufgebaut. Im Nachlass des Künstlers wurden dann Briefe von Pfarrer Hermann Blank gefunden u.a.m.

Am Ende der 50er Jahre wurde unser Kreuz bei dem namhaften Künstler Prof. Gerhart Schreiter in Berlin in Auftrag gegeben. Er hat zwei weitere große Kreuzdarstellungen gestaltet in St. Michael in Berlin-Schöneberg (1956) und in St. Canisius in Charlottenburg. Unser Kreuz war auch seinen Nachlassverwaltern in Bremen, seinem zweiten Schaffensschwerpunkt, nicht mehr bekannt.

Gerhart Schreiter wurde am 20. August 1909 in Annaberg (heute Annaberg-Buchholz) geboren und hat zunächst Graveur gelernt. Später studierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf und hat bei vielen namhaften Professoren und Künstlern sein „Handwerk" gelernt. Lebensgroße Darstellungen fehlen bei ihm in der frühen Phase seines Schaffens fast ganz, mit Ausnahme der Darstellungen des Gekreuzigten. Sein Werk folgt „den sich durchsetzenden Abstraktionstendenzen" (Veronika Wiegartz) und zeigt vor allem Szenen aus dem alltäglichen Leben. Schreiter war ein tiefgläubiger Mensch, er schuf für insgesamt 24 Kirchen verschiedene Gegenstände, vom Leuchter bis zum Kruzifix.

Gerhart Schreiter hat viele Ehrungen erfahren und viele Ausstellungen im In- und Ausland gestaltet. Am 27.April 1974 starb er in Bremen.

Unser Kreuz ist ein schönes Beispiel für sein religiöses Schaffen. Er bricht die allzu glatte Darstellung des Gekreuzigten auf, lässt seine Verwundung und Zerrissenheit sehen und durchbricht sie in die Gestalt der Auferstehung hinein. Es ist, als strecke sich der Leib des Herrn seiner Gemeinde entgegen. Nichts mehr zieht nach unten, die Kraft der Auferstehung ergreift den geschundenen Leib. Es ist, als wolle er seine Arme erheben und vom Kreuz lösen.

Sein Blick aber bleibt immer auf uns gerichtet, wir sind der Mittelpunkt seinen Lebens, seines Leidens und seiner Auferstehung. „Für uns und um unseres Heiles Willen" hat Jesus alles gegeben.

Es ist eine große Freude, einem so künstlerisch wertvollen und ausdruckstarken Kreuz in unserer Kirche begegnen zu dürfen. Wenn wir es betrachten, nimmt es uns in seine innere Bewegung mit hinein. So Vieles was uns bindet, was uns festhält, was uns starr macht und uns festlegt, wird aufgebrochen. Wir empfangen die Kraft von oben, werden hineingenommen in das, was von Gott kommt. Es ist die Kraft, mit der er alles an sich zieht.

Dieses Kreuz ist ein lebendiger Ausdruck dessen, was wir genau unter der Darstellung immer wieder vollziehen. Wenn der Priester uns auffordert: „Erhebet die Herzen", dann bekennen wir alle: „Wir haben sie beim Herrn". Das ist wie eine schöne Antwort auf den Anspruch unseres Kreuzes.

Ja, wir wollen uns von ihm ergreifen lassen, er darf uns an sein Herz ziehen und wir wollen in seiner Liebe bleiben.

Pfarrer Winfried Klein

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"Wenn ich erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen"

Betrachtungen zum Tabernakel-Relief

Seit alters wird das eucharistische Brot im Tabernakel aufbewahrt. Die Frontseite unseres Tabernakels ziert ein Relief mit tiefer, bedenkenswerter Bildaussage.

Auf den ersten Blick sieht man den Abendmahlstisch mit dem Kelch und dem Brot. Der kleine Brotlaib ist geheimnisvoll selbst mit einem Kreuz bezeichnet. Elf Jünger sind am Tisch und um das Kreuz versammelt, das aus dem Abendmahlstisch hinaus in die Höhe wächst. Alle Jünger weisen mit ihren Händen auf den erhöhten Herrn, nur Petrus hält in der linken Hand den Schlüssel und stützt diese Hand mit seiner rechten Hand ab. Judas ist nicht mehr bei seinen Freunden, an diesem Geschehen hat er keinen Anteil mehr. Jesus selbst ist im Moment seines Sterbens dargestellt, er neigt sein Haupt, das Kreuz tritt deutlich aus dem Geschehen heraus, fast schwebt es wie in einer anderen Sphäre. Alle Jünger sind gekennzeichnet mit einem Heiligenschein, der bei dem sterbenden Jesus fehlt. Der Tisch des Abendmahlsaales ist eigenartig gebogen. Unwillkürlich erinnert er an einen Berg, an Golgatha, die Schädelhöhe, den Ort der Kreuzigung. Dieser nach oben gebogene Tisch gibt dem ganzen Bild einen richtigen Anstoß, es geht aufwärts, alles ist nach oben hin ausgerichtet, wächst über sich hinaus.

Diese eigenartige und nachdenklich stimmende Verwobenheit zweier Ereignisse, des Abendmahlsgeschehens und der Kreuzigung, die ja zeitlich auseinander liegen, will sagen: Das Lebensgeschenk des Herrn auf dem Berg Golgatha, sein Sterben für uns und für alle und die Feier des letzten Abendmahles und der Grundlegung der heiligen Eucharistie sind eine Einheit. Jesu Tod am Kreuz wird gegenwärtig für uns in der heiligen Messe. Jesus schenkt uns sein Herz und sein ganzes Leben in heiligen Zeichen (Kreuz auf dem Brot). Der Kelch weist darauf hin, dass es ein erhabenes ganz besonderes Geschehen ist, ein Vorgang mit einer ganz tiefen und einmaligen Bedeutung. Die Jünger sind hineingenommen in diese Aufwärtsbewegung, sie rufen uns das „Erhebet die Herzen" der Präfation zu, das wir Tag für Tag singen, wenn wir das Lebensopfer und die Hingabe Jesu für uns feiern. Nur Petrus fällt ein wenig aus der Reihe. Fest umklammert er den Schlüssel, der ihm anvertraut ist. Der Schlüssel scheint ihm eine rechte Last zu sein. Er muss sich anstrengen, diese Aufgabe wahrzunehmen, zu oft war er voreilig, zu oft hat er versagt und wird er versagen. Die Ausrichtung seiner Hand auf den Herrn und seine Schlüsselstellung in dieser Gemeinschaft brauchen seine ganze Kraft und Aufmerksamkeit.

Jesus trägt und zieht alle mit den ausgestreckten Armen nach oben, schützend breitet er die gekreuzigten Hände über seine Freunde. Er hat sich festgelegt, seine Endscheidung, uns sein Leben zu schenken, hat er nicht zurückgenommen. Er selbst ist in der Stunde der tiefsten Schmach und der „Entäußerung" dargestellt, ganz seiner Gottheit entkleidet, ohne den Anschein von Heiligkeit und Herrlichkeit. Sein ganzer Geist, seine Strahlkraft, sein Lebensatem und die Kraft seiner Worte sind auf die Jünger übergegangen. Sie tragen jetzt den strahlenden Schein des Heiligen und Unvergänglichen. Jesus ist seiner Gesichtszüge beraubt, sein Haupt, das sonst „so schön gezieret", ist unnatürlich klein, verschwindet fast. Die, für die er sein Leben aushaucht und sterbend seinen Kopf neigt, sind erhobenen Hauptes. Er hat seine ganze Kraft weitergeschenkt, nicht einmal die Dornenkrone ist geblieben: „Ich will, dass die, die du mir gegeben hast, bei mir sind, wie ich mit dir eins bin", diese Worte hört man förmlich, wenn man das Bild unseres Tabernakels betrachtet. Getreideähren und Weintrauben rahmen das Geschehen ein, weisen noch einmal deutlich auf die Feier der Eucharistie.

Da ist dann noch etwas an der Vorderseite, das meist wenig bedacht wird. Hier ist das ganz profane Schlüsselloch, wo der Tabernakel geöffnet wird. Im Grunde genommen ist das der schönste Hinweis: Jeder von uns hat Zutritt und kann zu Jesus kommen. Hier wartet er auf uns und alle mit großer Geduld.

Jesus überragt alles, ja, er schaut über den Tabernakelrand hinaus, auf uns, auf die Gemeinde, die Gottesdienst feiert und sich um ihn versammelt und ihn anbetet. Er schaut noch weiter. Sicher schaut er auch auf den, der in diesem Geschehen fehlt. Ganz sicher hat er seinen Freund Judas noch im Blick seines Herzens und mit ihm alle, die nicht bewusst in seiner Gegenwart leben, warum auch immer.

Pfr. Winfried Klein

Die Osterkerze - gestaltet von CreScenDo

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In der Weiterstädter Pfarrkirche haben wir nie Osterkerzen „von der Stange"; sie sind immer individuelle gestaltet. Seit Jahrzehnten setzen sich kurz vor Ostern einige Mitglieder des Ensembles CREscenDO zusammen und verzieren die Kerze. Manchmal dauert das Brainstorming etwas länger, ein anderes Mal wieder ergibt sich die Gestaltung von selbst. So war es auch 2017, wo die Idee dazu vom neuesten Chorprojekt - „Propheten" - kam. Schauen Sie selbst, ob Sie etwas Prophetisches an der Kerze entdecken - sie steht im Altarraum der Kirche!

Maria Lorenz

Als wir Kinder waren, sahen die Osterkerzen immer gleich aus: Alpha und Omega rahmten das Kreuz ein, an dessen Ende die Wundmale Jesu plastisch hervor traten, und die Ziffern der jeweiligen Jahreszahlen waren auf die vom Kreuz gebildeten Segmente verteilt. Sie erinnern sich?

Und da selbst bei der Kerzenweihe am Osterfeuer der Ritus die Berührung der Wundmale („Alpha und Omega, Anfang und Ende ") vorsieht, wäre es uns nie in den Sinn gekommen, dass Osterkerzen auch anders aussehen können.

Aber es war ein Pfarrer, der uns auf diese Idee gebracht hat. Der damalige Pfarrer Wagner lud 1990 zum ersten Mal in der Karwoche dazu ein, eine Osterkerze für unsere Kirche zu gestalten. Und seitdem finden sich doch jedes Jahr immer wieder kreative Freiwillige, die sich, mit Wachsplatten, Messern und Fön bewaffnet, über die zunächst reinweiße Kerze beugen und auf ihre Weise Verkündigung versuchen.

In den letzten Jahren hat CRE-scen-DO die Trägerschaft für die Aktion übernommen, das heißt, wir sorgen dafür, dass ein Termin zustande kommt, dass Material zur Verfügung steht u.ä. Das heißt aber nicht, dass nur CRE-scen-DO-Mitglieder eingeladen wären, die Kerze mit zu gestalten. Im Gegenteil, wir würden uns freuen, wenn auch andere Gemeindemitglieder ihre Ideen und ihr Können beitragen würden.

Dabei haben wir manches Mal „fertige", weil irgendwo gesehene Motive verwendet, manchmal stand ein Thema im Mittelpunkt, das wir versuchten bildlich umzusetzen. Wenn es ganz schlecht lief, hatten wir beim Zusammenkommen noch nicht mal eine Idee, in welche Richtung es gehen sollte.

Im Jahr 2007 beispielsweise ist uns das Motiv mal einfach so „zugeflogen": Es ist uns im Diavortrag von Herrn Amthor aufgefallen, der es von seinem Pilgerweg nach Israel mitbrachte. Die Dreieinigkeit Gottes wurde dargestellt durch Auge, Christus-Zeichen und Taube, zusammen gehalten als Einheit im Dreieck. Ein schlichtes Motiv, schon komplett so vorhanden, und doch gab es immer noch genug Diskussionsbedarf, bis das Bild dann so war, wie wir alle es uns vorstellten. Bei dieser Diskussion ging es dabei insbesondere noch um die Farbwahl und die Anordnung der Zahlen.

Jedes Jahr konnten wir am Ende immer wieder sagen: Ja, das ist unsere Kerze, so haben wir sie gewollt, darin finden wir uns alle wieder. Und dass dies so ist, ist sicher auch ein Zeichen dafür, dass wir bei der Gestaltung dieses so wichtigen liturgischen Instruments immer auch von Gottes Geist geleitet werden.

Stefanie Englert hat mit ihrem Team die nachfolgende Chronik der Themen zusammengestellt, die uns eindrucksvoll zeigt, wie erfolgreich wir mit dieser Vorgehensweise immer wieder waren. In beigefügter Fotogalerie sehen Sie die Ergebnisse auch visuell, soweit Bilder dafür verfügbar waren.

(Nach einem Artikel von Benedikta Caspari, 2007)

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Ein Instrument zum halben Preis - Über die Anschaffung der Neuen Orgel

Nach der Einweihung der Kirche 1966 musste sich unsere Gemeinde zunächst mit einem alten Harmonium und ab 1973 mit einer elektronischen Heimorgel begnügen. Ein Spendenaufruf zum Kauf einer neuen Pfeifenorgel am 27.06.1979 fand ein nur geringes Echo. So wurden aus finanziellen Gründen Angebote von gebrauchten Pfeifenorgeln geprüft.

Ein Angebot aus Stuttgart im Jahr 1982 wies nach Prüfung durch den Orgelbaumeister Walter Schäfer aus Frankfurt so viele Mängel auf, dass ein Kauf nicht infrage kam.

Orgelbaumeister Schäfer machte uns auf das Angebot einer 1970 gebauten Pfeifenorgel aufmerksam, die zuvor in einer Reha-Klinik in Karlsbad-Langensteinbach bei Karlsruhe gestanden hatte. Sie war zwar bereits abgebaut und nicht mehr spielbar, jedoch lag von ihr eine Beschreibung und ein amtliches Gutachten des zuständigen Orgelsachverständigen des Evangelischen Orgel- und Glockenprüfungsamtes Südbaden vor, das einen guten Eindruck vermittelte.

Am 23.01.1982 besichtigten Pfarrer Hans Josef Klein, Dr. Johann Batay als Mitglied der Pfarrverwaltung, die Organisten Max Ockum und ich sowie der Orgelbaumeister Walter Schäfer die Orgelteile. Sie waren bis auf wenige verbeulte Pfeifen in gutem Zustand. Orgelbaumeister Schäfer riet uns zum Kauf. Bei den anschließenden Kaufverhandlungen mit dem Verwaltungsleiter, Herrn Glaug, vereinbarten wir den äußerst günstigen Preis von DM 10.000. Der Orgelsachverständige der Evangelischen Kirche in Hessen Nassau, Dr. Bals, riet uns auf Rückfrage von Pfarrer H. J. Klein wegen des einmalig günstigen Angebots zum sofortigen Kauf. Diesem Rat folgten wir.

Kaum eine Woche später, am 29.01.1982, wurden die Windladen und Trakturen von Orgelbaumeister Schäfer und einem Gehilfen unter Mithilfe mehrerer Gemeindemitglieder, die sich für diese Aktion eigens Urlaub genommen hatten, abgebaut. Am folgenden Tag wurden alle Teile der Orgel in einem Möbelwagen der Fa. Scheuermann und Ross nach Weiterstadt transportiert und in der Kirche gelagert. Bereits in der folgenden Woche begann der Aufbau der Orgel.

Dazu wurde nach Plänen des Orgelbaumeisters Schäfer durch die Schreinerei Heuse in Weiterstadt ein neues, auf unsere Empore passendes Gehäuse angefertigt. Da die mechanische Registereinrichtung nicht verwendet werden konnte, wurde eine elektromechanische Registratur installiert mit Spielhilfen für zwei freie Kombinationen und eine Tutti-Schaltung (volles Werk). Zusätzlich wurde auf Empfehlung des Orgelbaumeisters ein Prinzipal 8'-Register zur Verstärkung des Klanges eingebaut.

Das Instrument besitzt eine für unseren Kirchenraum ausreichende Klangfülle sowie einen ausgezeichneten Wohlklang. Außerdem stellt die Orgel durch ihr architektonisch gelungenes Gehäuse und den ansprechenden Prospekt eine wesentliche optische Bereicherung des Gotteshauses dar.

Mit dieser Orgel hat die katholische Pfarrgemeinde ein Instrument für die würdige und festliche Gestaltung der Liturgie, zum Lob Gottes und zur Freude der Gläubigen. Darüber hinaus bietet sie die Möglichkeit der Unterstützung bzw. Begleitung von geistlichen Chor- und Orchesterwerken sowie von Orgelkonzerten. Damit ist sie ein wesentliches kulturelles Element für Weiterstadt überhaupt und vielleicht sogar über seine Grenzen hinaus.

Josef Tschullik, im September 2005

Beschreibung der Orgel

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Die Orgel besitzt etwas mehr als 1000 Pfeifen und hat folgende Disposition:

 I. Manual   II. Manual  Pedal
 Prinzipal 8'  Gedeckt 8'  Subbass 16'
 Rohrflöte 8'  Rohrflöte 4'  Oktavbass 8'
 Harfpfeife 8'  Prinzipal 2'  Hintersatz 3-fach
 Prinzipal 4'  Sifflöte 1 1/3'  Klarine
 Waldflöte 2'  Zimbel 3-fach  
 Mixtur 4-5fach 1 1/3'  Krummhornschalmei 8'  
 Sesquialter 2-fach   - Tremulant -  
 - Tremulant -    

 

Mechanische Schleiflade mit Teleskophülsen
Mechanische Spieltraktur und elektromechanische Registratur
2 freie Kombinationen, Tuttikombination
Zungenabsteller, Normalkoppel
Manualumfang C- g′′′ Pedalumfang C- f′

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Die Glocken von St. Johannes

Am 26.11.1966 wurde unsere Pfarrkirche St. Johannes der Täufer eingeweiht.

Zwei Jahre später, in 1968, bekam die Kirche ihre Glocken.

Zu ihrer Weihe wurden die Glocken in der Kirche aufgehängt. Alle drei Glocken wurden gestiftet:

  1. Marien- oder Angelusglocke: Gewicht 493 kg; Ton: h1
    Inschrift: „Hoch preiset meine Seele den Herrn".
    Gestiftet wurde sie von der politischen Gemeinde Weiterstadt.
  2. Michaelsglocke: Gewicht 639 kg; Ton: gis1
    Inschrift: „Hl. Michael, erster Verteidiger des Königtums Christi, bitte für uns".
    Diese Glocke stiftete die Schwester von Pfarrer P. Hermann Blank.
  3. Johannesglocke: Gewicht 895 kg; Ton: fis1
    Inschrift: „Stimme des Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des HERRN".
    Sie wurde gestiftet von der Fa. Appel und Sohn, die die Kirche erbaut hat.

Die Glocken wurden am 1.12.1967 in der Glockengießerei Friedrich Wilhelm Schilling in Anwesenheit von Gemeindevertretern aus Weiterstadt in Heideberg gegossen.

Ein halbes Jahrhundert St. Johannes der Täufer

Weiheurkunde Weiterstadt

Gründung und Weihe der Kirche

Durch Hermann Kardinal Volk wurde die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Weiterstadt am 26. November 1966 eingeweiht.

Ein geistiges Haus aus lebendigen Steinen

Im Jahr 2006 feierte die Pfarrgemeinde den 40. Jahrestag der Kirchweihe.

Zu diesem Ereignis erschien am 9. Juli 2006 eine Festschrift, die zugleich eine Chronik der Pfarrei St. Johannes der Täufer darstellt. Zusammengetragen, redigiert, gestaltet und gesetzt wurde die Chronik von Helmut Link und †Clemens-Ernst Sauer.

Die Festschrift ist als gebundene Ausgabe im Pfarrbüro erhältlich.

Der Kirchenpatron Johannes der Täufer

„Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer;“
(Matthäus 11,11)

Die biblischen Texte und fünf Bilder großer Meister aus verschiedenen Epochen, die je auf ihre Art die göttliche Botschaft mit der irdischen Geschichte verweben, mögen Ihnen in diesem Artikel die Gestalt Johannes des Täufers näher bringen.