08.01.2023

Im Anschluss an diesen Gottesdienst lud der Pfarrgemeinderat zum traditionellen Neujahrsempfang ins Gemeindehaus ein. Hier gab der PGR-Vorsitzende Georg Dierschke in seiner Neujahrsansprache Rück- und Ausblicke:

Liebe Gemeindemitglieder,

der Beginn des neuen Jahres ist eine gute Zeit zurückzublicken aber auch eine gute Zeit, um einen Blick nach vorne zu wagen und sich Ziele zu setzen. 

Den letzten Neujahrsempfang konnten wir am 01.01.2020 vor Corona feiern. Seither hat sich viel Grundlegendes ereignet. Der Erste Corona-Lockdown vom 22. März bis zum 04. Mai 2020 war ein großer Einschnitt für uns alle. Es fanden keine Gottesdienste mehr statt und Abstandhalten war die Maxime der Stunde. Mit Coronaregeln (Abstand, Maske, Eingangskontrolle) konnten dann die Gottesdienste wieder aufgenommen werden.

Parallel liefen die Vorbereitung zur Sanierung von St. Bonifatius. Die Aula der St. Liobaschule hat uns ab Januar 2021 einen schönen Ausweichort für unsere Gottesdienste geboten. Die Firmung mit 63 Firmlingen konnten wir 2021 in ökumenischer Brüderlichkeit in der Dankeskirche feiern. Am 4. Advent 2021 konnten wir unsere in neuem Glanz erstrahlende St. Bonifatiuskirche wieder feierlich eröffnen. Eine große Diskussion entbrannte um die Kreuzwegtafeln. Nach einer intensiven Auseinandersetzung wurde ein Kompromiss gefunden und im linken Schiff die 5 wichtigsten Stationen aufgehängt. 

Während der ganzen Coronazeit haben wir den großen Schatz unserer Kirchenmusik lieben gelernt: Kinder-, Frauen- und Männerschola im Verbund mit unserer Kantorin Eva-Maria Anton und der frisch gereinigten Orgel haben uns viele schöne Momente geboten.

Anfang 2022 verändert der Ukrainekrieg alles. Die Flüchtlinge suchen Unterstützung und finden sie auch in unserer Gemeinde. Die Energiekrise führt zum Entschluss, die Heizung deutlich zu drosseln und vieles mehr.
Schön war, das mit den Coronalockerungen ab dem Sommer das Gemeindeleben wieder intensiviert werden konnte. Erstkommunion wurde im September mit 42 Kommunionkindern gefeiert. Das Kirchencafe wurde wiederbelebt. Nach 2 Jahren mit nur je 1 Trauung und 7 Taufen konnten wieder 15 Taufen und 7 Trauungen gefeiert werden. Aber wir merken die stille oder auch offene Abwendung von der katholischen Kirche: 147 (3,3%) Gemeindemitglieder sind 2022 ausgetreten, 59 sind verstorben. Unsere Gemeinde hat sich von 5.200 Katholiken 2019 auf 4.800 Ende 2022 verkleinert. Positiv ist, das wir jedes Jahr 30-40 neuzugezogene Katholiken begrüßen können.  

Es gilt, diese Veränderungen in unserer Gesellschaft und in unserer Kirche aktiv zu gestalten. Dies geschieht mit dem pastoralen Weg im Bistum Mainz. Im letzten Jahr ist der Pastoralraum Nord mit den Pfarreien Bad Nauheim, Ober-/Niedermörlen, Butzbach, Rockenberg/Oppershofen/Gambach/Münzenberg errichtet worden. Er wird von Pfarrer Roßbach aus Butzbach geleitet. Die Pastoralraumkonferenz mit den Arbeitskreisen (Liturgie, Verkündigung, Caritas und Finanzen) hat sich im November 22 konstituiert. 

Wie geht es weiter? Für jeden von uns stellt sich die Frage: Wie wollen wir unseren Glauben leben? Wo will und kann ich mich einbringen, um die Botschaft Christi weiterzutragen? Es gibt viele Möglichkeiten in unserer Gemeinde mitzuwirken. Sei es als Lektor, Kommunionhelfer, im Chor, bei der Vorbereitung zu den Sakramenten, bei Veranstaltungen, in Aktivitäten der Caritas, im Bereich der KiTa oder in den Gremien Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltungsrat. 

PGR-Wahlen finden im März 2024 statt. Wer hat Interesse als Kandidat oder auch als Wahlhelfer mitzuwirken? Der PGR wird noch einmal für die aktuelle Pfarreistruktur gewählt. Der Gründungsprozess der neuen Pfarrei Nord findet in den nächsten 3-4 Jahren statt. Es liegt an uns, wie wir uns einbringen, welche Veränderungen wir anstoßen und mitgestalten. Das sind spannende Herausforderungen.
Kraft und Motivation können wir aus dem Glauben und aus dem Gottvertrauen schöpfen. 

Vielen Dank an alle, die in den verschiedensten Diensten haupt- und ehrenamtlich aktiv sind. Eine herzliche Einladung an alle anderen, sich aktiv in die Entwicklung des Gemeindelebens einzubringen.

Wir wissen alle: die Zukunft können wir nicht vorhersagen, aber wir können sicher sein, das unsere Zeit in Gottes Händen liegt. Und so wollen wir auch dieses Jahr all das, was auf uns zukommt und all das, was wir anpacken wollen, in Gottes Hände legen.

Ich wünsche Ihnen allen ein gutes Neues Jahr, Gesundheit und positive Erfahrungen in und mit unserer Gemeinde.

Georg Dierschke, PGR-Vorsitzender St. Bonifatius