Die Wettervorhersage war gut, und die Corona-Regeln des Bistums erlaubten den Gemeindegesang im Freien - umso passender die Entscheidung des Pfarrgemeinderates, die Hl. Messe an diesem Tage nach draußen in die Natur zu verlegen.
Der Platz vor dem katholischen Gemeindezentrum war in gebührendem Abstand bestuhlt und liebevoll mit Blumengestecken und Kräutersträußen geschmückt.
Bei strahlendem Sonnenschein konnten über 60 Gläubige dort einen ganz besonderen Gottesdienst mit ihrem Pfarrer Rühl feiern.
Das Hochfest „Mariä leibliche Aufnahme in den Himmel“ macht das Leben des ganzen Menschen bei Gott deutlich, also sowohl mit der Seele wie auch mit dem heilen, „verklärten“ Leib, so Pfarrer Rühl: Maria, als Mutter des Erlösers, geht als erste diesen Weg, der jedem Menschen verheissen ist.
Dies wurde am Freiluftaltar bildhaft dargestellt durch das Foto einer Ikone, welches von der Webseite des Klosters Dormitio in Jerusalem stammt.
Nachdem Pfarrer Rühl auf die Bedeutung des Festes näher eingegangen war, erklärte er, den Priester und Naturheilkundler Sebastian Kneipp zitierend, im einzelnen die Transzendenz der Kräfte vieler Heilkräuter, wie z. B. der Königskerze, der Kamille, der Ringelblume, des Salbeis oder des Johanniskrauts. Dass deren Heilkräfte schon auf die Heilung des Menschen und der ganzen Schöpfung hinweisen, begründet die Segnung der Kräuter an diesem Tag. Am Ende des Gottesdienstes konnten die Gläubigen die gesegneten Kräutersträuße mit nach Hause nehmen. Zur Herstellung der Sträuße lesen Sie den Artikel „Kräutersträuße“.
Ebenfalls mit einem nicht alltäglichen Zuspruch, dem Entsendungssegen, wurde Camilla v. Bischoffshausen in dieser Hl. Messe bedacht: Die junge Frau wird demnächst über die Freiwilligenstelle der Jesuiten ein Jahr lang im Kosovo mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen arbeiten. Sie stellte der Gottesdienstgemeinde ihr Projekt vor, warb um Spenden und beantwortete im Anschluss viele Fragen bezüglich ihrer bevorstehenden Aufgaben. Lesen Sie dazu mehr in unserem Artikel „Freiwilligendienst“.
Zu dem Freiluft-Gottesdienst hatten sich nicht nur Gemeindemitglieder angemeldet, sondern auch mehr Kurgäste als sonst, die um die Bedeutung dieses Tages wussten und ihn nun in Bad Nauheim besonders festlich mitfeiern konnten.