Im September wird unser Gemeindemitglied Camilla v. Bischoffshausen in den Kosovo reisen, wo sie im Zuge des Freiwilligendienstes der Jesuiten ein Jahr lang benachteiligte Kinder fördern will.
Schon vor einiger Zeit hatte der Jesuitenorden in Prizren eine Schule gegründet, knapp 100 km südlich der Hauptstadt Pristina, und war anschließend zusammen mit Einheimischen in das Projekt „Concordia“ eingestiegen, welches auch in Nachbarländern zu finden ist.
Am 15. August hatte Pfarrer Rühl in der feierlichen Freiluftmesse zu Mariä Himmelfahrt für Camilla v. Bischoffshausen gebetet und ihr den Entsendungssegen erteilt. Dabei hatte er folgendes Gebet des Jesuitenordens gesprochen:
„Gott schenke dir Mut zum Aufbruch, damit sich dir neue Menschen und Welten erschließen. Gott setze in dir Kräfte und Energien frei, damit du mit Freunden und Freundinnen viel Neues ausprobieren kannst. Gott lasse dich neue Seiten an dir und an anderen entdecken. Gott schenke dir Lust, deine Chancen und Grenzen zu erfahren und spannende Abenteuer zu erleben. Gott führe dir bei Hindernissen vor Augen, welche neuen Wege möglich sind. Gott segne dich und behüte dich in Gefahr und Ausgelassenheit. Gott segne deine Schritte in ein neues Land und lasse dich erfüllt heimkehren. Amen“
Zwar hat sich der Orden mittlerweile aus der Trägerschaft zurückgezogen, entsendet aber weiterhin Freiwillige in das Betreuungszentrum „CONCORDIA Tranzit Center“. In dieser Einrichtung werden hauptsächlich sogenannte Aschkali-Familien vor und nach der Schule betreut, eine Untergruppe der Sinti und Roma.
Diese Familien leiden nicht nur materielle Not, sondern vor allem an Bildungs-Armut.
Camilla wird in Prizren ein Team von Einheimischen dabei unterstützen, durch Hausaufgabenbetreuung, Workshops und Musikschule die Jüngsten dieser gesellschaftlichen Unterschicht zu stärken, ihr Vertrauen aufzubauen und ihnen Bildung zu vermitteln.
Die Republik Kosovo leidet zwar noch heute unter den Kriegsfolgen, doch 50% der Bevölkerung sind unter 18 Jahren alt - es ist also ein sehr junger Staat, dessen Zukunft noch positiv beeinflusst werden kann.
In Bad Nauheims Ortsteil Schwalheim aufgewachsen, hatte sich Camilla neben dem Lernen für ihr Abitur an der St.Lioba-Schule schon seit Januar auf dieses besondere freiwillige soziale Jahr vorbereitet; sie hatte an speziellen Seminaren der Jesuiten teilgenommen und darüber hinaus alle behördlichen Erfordernisse erledigt. Das Projekt „Concordia“ und vor allem die daran beteiligten Menschen vor Ort, mit denen sie bereits über Skype in Verbindung steht, sind ihr inzwischen sehr ans Herz gewachsen. Um den Kontakt mit ihrer Heimatgemeinde zu pflegen, möchte sie über einen Blog in regelmäßigen Abständen von ihrer Arbeit in Prizren berichten.