Am 17.07.2022 stand das 2. diesjährige Kirchencafé unter dem Motto „Gastfreundschaft mit Heimatvertriebenen aus der Ukraine“. Gastfreundschaft – in wohl kaum einer anderen Erzählung des neuen Testaments wird dieser Begriff so anschaulich thematisiert wie im Evangelium dieses 16. Sonntags im Jahreskreis, das von Jesu Besuch bei den Schwestern Maria und Martha berichtet. Umso passender, dass gerade an diesem Sonntag das zweite Kirchencafé in diesem Jahr stattfinden konnte, zu dem viele fleißige Helferinnen und Helfer die Vorarbeiten erledigt und mit Kuchenspenden beigetragen hatten. Der Einladung der AG "Licht und Wärme für St. Bonifatius" war neben etlichen Gemeindemitgliedern auch eine Gruppe ukrainischer Heimatvertriebener gefolgt - und auch sie hatte eine ganze Menge an Selbstgebackenem mitgebracht.
Waldemar Krenz, selber in der Flüchtlingshilfe sehr aktiv, sprach für den Pfarrgemeinderat das Grußwort und übersetzte die Antworten der ukrainischen Gäste. Diese bedankten sich für die zahlreichen Spenden an Geschirr, Möbeln und Kleidung, Fahrrädern, Rollern, Schulranzen und Bettwäsche, die bisher aus der Gemeinde zusammen gekommen und in Bad Nauheim an Heimatvertriebene verteilt worden waren, die nicht nur in der Kurstadt, sondern auch in Friedberg, Ober- und Nieder-Mörlen, Ockstadt, Rosbach und Reichelsheim untergebracht sind. Nun fehlt es lediglich noch an Küchengeräten wie Mixern, Bügeleisen und Staubsaugern. Neben dem Einsammeln und Verteilen von Sachspenden springen rührige Gemeindemitglieder auch weiterhin regelmäßig als Dolmetscher ein, nehmen an den Planungen der Stadt Bad Nauheim beim "Runden Tisch" teil und konnten sogar bei der Vermittlung ukrainischer Kinder an Sportvereine helfen, wie Krenz berichtete.
Im Bonifatius-Kirchencafé spielten nach kurzer Zeit die sprachlichen Barrieren keine große Rolle mehr, sondern alle sahen die beiden Stunden der Zusammenkunft als große Bereicherung an. Klar, dass von den ukrainischen Leckereien am Ende nichts mehr übrig war. Daher freut sich die AG „Licht und Wärme“ schon darauf, zum nächsten Kirchencafé am 25. September außer den Gemeindemitgliedern von St. Bonifatius auch die ukrainischen Gläubigen wieder herzlich einzuladen!