Trotz der Ferienzeit waren viele Chormitglieder nach Weckesheim gekommen, um an der Trauerfeier für Walter Valentin Schmitz teilzunehmen, seine Urne zur letzten Ruhestätte zu begleiten und anschließend im Dorfgemeinschaftshaus Erinnerungen an unser längjähriges und wertgeschätztes Chormitglied auszutauschen.
„Unser Walter” war zuverlässig immer zur Stelle, wenn sein sicherer Bass oder seine fleißigen Hände gebraucht wurden - in seiner stillen Art rmachte er nicht viele Worte, sondern packte umsichtig zu: Vor jeder Chorprobe holte er das Gestühl aus dem Vorraum und baute die Sitzordnung auf; nach der Probe stapelte er die Stühle und fuhr sie zurück in den Abstellbereich. Dem entsprechend wurde sein Name in jeder Jahreshauptversammlung an vorderer Stelle genannt, wenn die pünktlichsten Chormitglieder geehrt wurden.
Für „unseren Walter” war es selbstverständlich, ebenso tatkräftig bei jedem Auf- und Abbau mitzuwirken, sei es bem Sommerfest, bei der Adventsfeier oder bei Auftritten des Kirchenchors, der Männerschola oder des Kleinen Chors, denn in allen diesen Gruppierungen wirkte er auch als aktiver Sänger mit.
Und sein musikalisches Interesse war beileibe nicht auf den Gesang beschränkt: Walter Schmitz hat wohl kaum eins der vielen Kirchenkonzerte versäumt, die unser Regionalkantorat in St. Bonifatius im Laufe der letzten Jahre veranstaltete - selbst als seine Gesundheit das eigene Singen nicht mehr zuließ, saß er noch als Zuhörer im Kirchenschiff.
So viele Trauergäste waren nach Weckesheim gekommen, dass die Kapelle zu klein war, um alle fasssen zu können. Der leitende Pfarrer des Pastoralraums Wetterau Mitte, Pfr. Kai Hüsemann, begrüßte die Familie mit Verwandten, Freunden und Bekannten des Verstorbenen und gestaltete eine würdige Trauerfeier: „Zu Grabe tragen wir, was in eine Urne passt”, sagte er und erzählte vom Leben Walter Valentin Schmitzs, der beruflich als Starkstromelektriker vielerorts tätig gewesen war. Obwohl er mit seinen drei Kindern lange im Bad Nauheimer Ortsteil Schwalheim gelebt hatte, sei sein "Wurzelraum" immer die Eifel geblieben, in der er geboren und aufgewachsen war. Handwerklich geschickt und der Musik verbunden habe er das Leben mit beiden Händen ergriffen und sei in seiner stillen Art ein großzügiger und nachsichtiger Familenvater gewesen. Sein Ableben habe eine große Lücke hinterlassen - gleichwohl müsse der geliebte Mensch nun losgelassen werden.