Schmuckband Kreuzgang

Junia-Gottesdienst in Heilig Geist

Junia_Graphik_Christina_Classen_kfd (c) kfd
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Datum:
Sa. 28. Sept. 2024
Von:
Christa Richter

Der Apostel Paulus schrieb ca. 55 n. Chr. einen Brief an die Römer, den er mit einer langen Grußliste beendete. In Kapitel 16, Vers 7 heißt es: „Grüßt Andonikus und Junia, die zu meinem Volk gehören und mit mir zusammen im Gefängnis waren; sie sind angesehen unter den Aposteln und haben sich schon vor mir zu Christus bekannt.“

Im 13. Jahrhundert wurde durch einen Übersetzungsfehler aus Junia der männliche Name Junius. Seitdem verschwand die Apostelin aus der Bibel und über viele Jahrhunderte auch aus dem Gedächtnis. Erst in den 1970-er Jahren gelang es der amerikanischen Theologin und Bibelwissenschaftlerin Bernadette Brooten die Wiederentdeckung der Junia. In der neuen Einheitsübersetzung von 2016 wurde aus Junius wieder Junia, die Frau.

Junia war jahrhundertelang unsichtbar, Ihr Name steht also für ein klassisches Frauenschicksal in einer von Männern dominierten katholischen und säkularen Welt.

Rund um ihren Gedenktag am 17. Mai laden Frauen seit einigen Jahren zum Predigerinnentag ein, um zu verdeutlichen, dass Frauen auch zur Verkündigung berufen sind – wie Junia, die Paulus als herausragende Apostelin bezeichnet hatte.

Der diesjährige Junia-Gottesdienst, den die kfd mit Elisabeth Prügger-Schnizer als Predigerin in St. Ludwig gefeiert hatte, wird am 28.9. in unserer Kirche wiederholt, da er großen Anklang gefunden hat. Frauen unserer Gemeinde werden ihn zusammen mit Frau Prügger-Schnizer gestalten. Eine herzliche Einladung an alle!