3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls für den Alltag zum 3. Sonntag im Jahreskreis

Rettungsweg (c) Christian Schmitt by Pfarrbriefservice
Rettungsweg
Datum:
Di. 18. Jan. 2022
Von:
Peter Heiligenthal

Schon viele haben es unternommen, eine Erzählung über die Ereignisse abzufassen, die sich unter uns erfüllt haben. Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren. Nun habe auch ich mich entschlossen...

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Schon viele haben es unternommen, eine Erzählung über die Ereignisse abzufassen, die sich unter uns erfüllt haben. Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren.

Nun habe auch ich mich entschlossen, nachdem ich allem von Beginn an sorgfältig nachgegangen bin, es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben.

So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest.

In jener Zeit kehrte Jesus, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen. So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um vorzulesen, reichte man ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja. Er öffnete sie und fand die Stelle, wo geschrieben steht: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.

Dann schloss er die Buchrolle, gab sie dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.

Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.

(Lk 1,1-4; 4,14-21)

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

Ich stelle mir manchmal vor, einer von denjenigen zu sein, die an diesem Tag in der Synagoge sitzen! Da liest „mein Nachbar“ Jesus aus der Hl. Schrift diese Stelle vor und sagt anschließend: Heute hat sich dieses Schriftwort erfüllt! Mal ehrlich, ich hätte erst einmal gedacht: Der spinnt! Was bildet der sich ein! Jetzt ist er voll aus der Spur!

Was denken Sie? Einer, der allen im Dorf von Kind an wohlbekannt ist als der Sohn des Zimmermannes Josef, einer aus der Dorfgemeinschaft, einer von Ihnen, er behauptet von sich: Der Geist des Herrn ruht auf mir... ich bin gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; … und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe!

Jesus tritt entschieden heraus aus seinem bisherigen Alltag und beginnt einen neuen Lebensabschnitt, im Bewusstsein von Gott gesalbt zu sein zur Verkündigung der Frohen Botschaft: Gott ist nicht fern! Er ist da! Er liebt mich! Er liebt seine Schöpfung! Er will als Mensch unter Menschen leben - sogar Leid und Tod nimmt er – wie jeder andere Mensch auch - auf sich!

Wie oft machen wir es uns selbst schwer ein/e ANDERE/R zu werden/sein. Wie schwer machen es uns manchmal andere und wie schwer machen auch wir es anderen, sich aus den gewohnten Rollen zu lösen und von altem Denken zu verabschieden? Wir fragen uns: „Was denken die anderen dann über mich?“

Jesus hat ein geradezu inniges Verhältnis zu „seinem Vater im Himmel“ und er weiß:  Er steht zu mir, er ist mit/bei mir! Im Vertrauen auf seine Begleitung geht Jesus seinen, frei gewählten Lebensweg und bringt den Armen die frohe Botschaft, verkündet den Gefangenen die Freiheit und gibt den Blinden das Augenlicht.

Schauen wir auf Jesus, lernen wir dieses Vertrauen auf „Gottes Da-sein“ – auch in unserem Leben! Wagen wir selbst mal aus den gewohnten „Rollenbildern“ auszubrechen und das zu tun, was in diesem Moment das Richtige ist für mich, für andere und damit auch für Gott - auch dann, wenn andere uns vielleicht für „abgedreht“  halten und nicht verstehen! Dann sind auch wir – wie bei der Taufe geschehen  – Gesalbte Gottes und Gottes Geist ruht auf uns!

Ihr
Peter Heiligenthal, Gemeindereferent