Liebe Leser*innen,
wie in schwierigen Situationen klarkommen, durchhalten, weitergehen? Im heutigen Evangelium hören wir, wie Jesus sich gerade an die wendet und anschaut, die nicht das haben, was sie zu einem guten Leben bräuchten. Auch uns geht es zeitweise so. Lassen wir uns von Jesu Worten berühren.
Evangelium (Lk 6,17-18a.20-26)
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In jener Zeit |
waren gekommen. |
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Jesus richtete seine Augen auf seine Jünger |
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Selig, die ihr jetzt hungert, |
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Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen |
Freut euch und jauchzt an jenem Tag; |
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Doch weh euch, ihr Reichen; |
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Weh euch, die ihr jetzt satt seid; |
Weh, wenn euch alle Menschen loben. |
Jesus sieht die Not. Er nimmt wahr, dass Menschen fehlt was sie brauchen: Zuneigung und Wärme, Nahrung und ein Zuhause, Arbeit und Gesundheit, würdevolle Beachtung, Freunde und Bestätigung … . Jesus sieht, wenn Menschen (unheilbar) krank sind - an Leib und Seele, wenn sie trauern, wenn sie verzweifelt sind, wenn sie Angst haben, wenn sie verachtet und misshandelt werden … .
Wir Christen glauben, dass wir von Gott getragen sind – in guten und schweren Zeiten. Diese innere Gewissheit sollte uns eine Haltung einnehmen lassen, eine Gelassenheit, die uns unterscheiden müsste von Menschen, die keine Hoffnung haben.
Gott allein ist ewig. Er weiß, was wir brauchen. Wir vertrauen darauf, dass er weiß, wie es für uns gut wird – nicht erst im neuen Leben bei ihm nach unserem Tod. Dieser Text ist für mich kein Vertrösten auf das Jenseits, sondern ein Hinweis: Heute schon dürfen wir Anteil haben an der Erlösung, denn Gott ist immer an unserer Seite und er liebt uns. Wir sind nicht allein. Diese Gewissheit nennen wir Glaube.
Dieser Glaube darf nicht auf uns selbst bezogen bleiben. In unserem Umfeld – da, wo wir anderen begegnen – sehen und hören wir oft genug Not. Unsere Aufgabe ist es, uns gegen Unrecht zu wenden und Bedürftigen Hilfe und Unterstützung zu geben. Manchmal hilft es, nur da zu sein und zuzuhören und miteinander auszuhalten und dem anderen zu zeigen, dass er/sie nicht alleine ist. Hören wir einander zu und machen uns gegenseitig Mut. Jede und jeder von uns hat sicher jemanden im Kopf, den oder die er die nächste Woche anrufen oder besuchen könnte.
Eine gute neue Woche wünscht
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin