Liebe Leser*innen,
Im heutigen Evangelium nimmt Jesus ausgewählte Freunde mit und steigt mit ihnen auf einen Berg, um mit ihnen zu beten. Bergsteigen ist anstrengend - aber der wunderbare Ausblick von oben belohnt den, der es bis hinauf auf den Gipfel geschafft hat und wer so etwas mit Freunden erlebt, der kann danach etwas erzählen. Die Jünger erleben etwas Besonderes miteinander. Nach dem Abstieg schweigen sie.
In jener Zeit |
Und während er betete, |
Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. |
sie erschienen in Herrlichkeit |
Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, |
Und es geschah: |
Während er noch redete, |
Da erscholl eine Stimme aus der Wolke: |
Während die Stimme erscholl, |
Lk 9,28b-36
Was die Jünger erlebten, musste sie an die Sinai-Geschichten erinnert haben: Leuchtende Gesichter - von der Anstrengung des Aufstiegs - aber doch anders: Mose und Elija, die höchstpersönlich erscheinen, zwar keine Gebote, aber eine Stimme aus der Wolke, die über Jesus sagt: Auf ihn sollt ihr hören! Sie begegnen Gott selbst.
Die Freunde reagieren unbeholfen, wollen Hütten bauen, irgendetwas tun, was sie können.
Beten ist für mich, wie auf einen Berg steigen. Ich trete aus dem Gewohnten heraus, Schritt für Schritt. Das kann mühsam sein.
Aber von oben auf die Landschaft des Alltags zu blicken, tut gut. Es hilft, sich für einen Moment aus den Verpflichtungen und vom täglichen Kleinkram zu lösen - wie von einer höheren Warte aus.
Nicht immer verstehe ich deshalb schon alles. Aber es besteht die Chance, meiner inneren Stimme zu begegnen. Und die sagt: Darauf sollst du hören!
Vielleicht nehmen Sie sich ein wenig Zeit, um über folgende Fragen nachzudenken?
Eine gute neue Woche wünscht
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin