3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls für den Alltag zum 5. Fastensonntag

der da (c) Peter Weidemann by Pfarrbriefservice
der da
Datum:
Mi. 30. März 2022
Von:
Peter Heiligenthal

"Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!" Das hatten sie nicht erwartet. Jesus bleibt ganz konsequent in seiner Verkündigung und nimmt ihnen damit „den Wind aus den Segeln“. Kein Mensch ist bzw. bleibt ohne Fehl  und Tadel. Darauf macht er mit dieser Bemerkung unüberhörbar aufmerksam.

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

In jener Zeit ging Jesus zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es.

Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt.

Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du?

Mit diesen Worten wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde.

Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.

Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.

Als sie das gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand.

Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben?

Hat dich keiner verurteilt?

Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr. 

Joh 8,1-11

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

Ja, schnell sind wir Menschen dabei, andere zu verurteilen, die Gesetze und Regeln übertreten und zu fordern: Der/Die muss für sein Fehlverhalten büßen; so auch die Schriftgelehrten und die Pharisäer in dieser Geschichte. Um ihn auf die Probe zu stellen, wird eine Ehebrecherin vor Jesus geführt, der das gesetzeskonforme, harte Urteil bestätigen soll: Sie muss – wie Mose es festgelegt hat – gesteinigt werden (Am Rande bemerkt: Ich frage mich dabei immer wieder: Was ist eigentlich mit dem Mann, der ebenso seinen Beitrag zum „Fehltritt“ geleistet hat?).

Jesus gibt auf ihr Drängen eine Antwort, die zur Folge hat, dass alle, einer nach dem anderen fortgehen: Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!

Das hatten sie nicht erwartet. Jesus bleibt ganz konsequent in seiner Verkündigung und nimmt ihnen damit „den Wind aus den Segeln“. Kein Mensch ist bzw. bleibt ohne Fehl  und Tadel. Darauf macht er mit dieser Bemerkung unüberhörbar aufmerksam.

Wir alle neigen dazu, die persönliche Sichtweise und die eigene Überzeugung zum Maß aller Dinge zu erklären und - wie es an anderer Stelle in der Bibel sinngemäß heißt - den Balken im eigenen Auge nicht zu sehen, den Splitter im Auge des Nächsten schon!

Mit dem Aufruf an die Frau: Geh und sündige von jetzt an nicht mehr, erhält die Frau die Chance zum Neubeginn, zur Umkehr!

Gott/Jesus schenkt auch uns immer wieder die Möglichkeit zur Umkehr. Voraussetzung dafür ist natürlich die Einsicht in eigenes Verhalten und Fehlverhalten. Seine Worte an die Frau gelten jedem von uns: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie gute Tage in der verbleibenden Fastenzeit.

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent