Christus ist auferstanden von den Toten. Halleluja!
Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab.
Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht.
Und es geschah, während sie darüber ratlos waren, siehe, da traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen.
Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen.
Da erinnerten sie sich an seine Worte.
Und sie kehrten vom Grab zurück und berichteten das alles den Elf und allen Übrigen.
Es waren Maria von Magdala, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus, und die übrigen Frauen mit ihnen. Sie erzählten es den Aposteln.
Doch die Apostel hielten diese Reden für Geschwätz und glaubten ihnen nicht.
Lk 24,1-12
Erste Zeugen der Auferstehung Jesu im Lukas – Evangelium sind …. Frauen! Obwohl der eigentliche Bereich von Frauen in der damaligen israelitischen Gesellschaft im Hauswesen lag, sie sich in der Öffentlichkeit eher zurückzuhalten hatten und es nur wenige Frauen gab, die im „politischen Leben“ des Volkes Israels eine Rolle spielten (z. B. Mirjam, Debora). Die Reaktion der „Apostel“ bei Lukas passt in diesen Kontext: Geschwätz!
Von den zwei Männern „im leuchtenden Gewand“ hatten die Frauen erfahren: Er ist auferstanden! Neben diesem Wort wird an anderen Stellen der Begriff „Auferweckung“ verwendet. Beides sind „metaphorische (bildhafte) Begriffe, die „das schöpferische Handeln der Macht und des Geistes Gottes“ ausdrücken (so im Praktischen Bibellexikon von Herder nachzulesen). Später „erscheint“ Jesus den Aposteln, den Emmaus-Jüngern und vielen weiteren Menschen bis hin zu Paulus, der mit seiner Theologie den Auferstehungsglauben entfaltet. Zu den frühesten Bekenntnisformeln gehört z.B. Röm 10,9: „Herr ist Jesus – Gott hat ihn auferweckt von den Toten“!
Mit Jesu Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen ist die Macht des Todes endgültig gebrochen. Christen leben aus dieser Hoffnung: Wir selbst werden mit Jesus durch den Tod hindurch zum neuen Leben bei/mit Gott gelangen. Neues Leben wird uns geschenkt. „Wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht (1 Kor 15,22)“, schreibt Paulus. Diesen Glauben können wir voll Freude bekennen: Christus ist auferstanden, Halleluja!
Ein letzter Gedanke:
Auferstehung geschieht nicht nur an Ostern. Sie ereignet sich ebenso - wie Im Lied „Manchmal feiern wir mitten im Tag ein Fest der Auferstehung“ besungen wird - in den kleinen, beglückenden Erfahrungen des Alltags: Wenn Stunden eingeschmolzen, Sätze aufgebrochen, Waffen umgeschmiedet und Sperren übersprungen werden. Das Eintreten, Aufstehen gegen den Tod, gegen Gewalt und Ungerechtigkeit ist immer und gerade heute in einer Welt, in der Krieg – nicht nur in der Ukraine herrscht – jederzeit notwendig und möglich. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie viele dieser alltäglichen, „kleinen“ Auferstehungserfahrungen.
Bekennen wir mit Paulus: Halleluja, Herr ist Jesus – Gott hat ihn auferweckt von den Toten!
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent