Liebe Leser*innen,
„Was ist heute das Wichtigste, das ich tun kann und soll?“ Diese Frage stellen wir uns natürlich nicht täglich. Würden wir unseren Tagesablauf jeden Tag hinterfragen, dann wäre das Leben ziemlich mühsam. Eine gewisse Routine hilft uns, unseren Alltag zu gestalten. Doch sicherlich ist es sinnvoll, sich hin und wieder darauf zu besinnen, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Im heutigen Evangelium besucht Jesus zwei Schwestern, die sich sehr unterschiedlich verhalten. Es kommt zur Auseinandersetzung und Jesu Reaktion überrascht … .
In jener Zeit |
Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. |
Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen |
Der Herr antwortete: |
Aber nur eines ist notwendig. |
Marta gibt sich viel Mühe. Sie will den Gast gut bewirten und sie will, dass er sich wohl fühlt. Das ist eigentlich ein sehr schönes Ziel. Doch Marta ist ganz in ihrem Eifer, dass sie nur sich und ihre Situation beurteilen kann. Ihrer Meinung nach müsste ihre Schwester auch mithelfen, damit all das, was sie sich selbst vorgestellt hat, was zu tun sei, auch bewältigt werden kann. Sie will alles gut machen – wie wir oft auch in unserem Leben. Wir meinen es gut und machen es falsch.
Ganz anders Maria. Sie setzt sich zu Jesus und hört ihm zu. Wenn sie meine Schwester gewesen wäre, dann hätte ich mich bestimmt auch aufgeregt und hätte sie aufgefordert, mir zu helfen.
Doch Jesus erklärt, dass Maria sich richtig verhält. Seinen Worten zu hören, das wird ihr nicht genommen werden. In ihrem Leben werden ihr diese Worte helfen. Sie hat sich richtig entschieden. Jetzt ist er da – später nicht mehr. Jetzt kann sie die frohe Botschaft hören.
Wahrscheinlich hat sich Marta zurückgesetzt gefühlt. Mit ihr können wir lernen, dass es andere Dinge gibt, die wichtiger sind, als das, was wir für wichtig halten und dass wir anderen nicht vorschreiben brauchen, was sie zu tun haben.
Jesus gibt Marta zu verstehen, dass er ihre Sorge und Mühe anerkennt, dass diese gerade aber nicht nötig sind.
Und so können wir uns selbst hin und wieder hinterfragen und darüber nachdenken:
Was ist heute das Wichtigste, das ich tun kann und soll?
Gerade in der anbrechenden Urlaubszeit haben wir dazu Gelegenheit. Vielleicht kann manche Arbeit liegenbleiben, wenn wir uns um andere oder um uns selbst kümmern oder uns Zeit für ein Gebet nehmen?
Eine gute neue Woche wünscht uns
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin