Erbach. Was im Leben wirklich zählt! Diese Frage kommt mir in den Sinn. Was zählt für mich? Da fallen mir Antworten ein ...
In jener Zeit bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen!
Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler bei euch eingesetzt?
Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin, dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt.
Und er erzählte ihnen folgendes Gleichnis: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte.
Da überlegte er bei sich selbst: Was soll ich tun? Ich habe keinen Platz, wo ich meine Ernte unterbringen könnte.
Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen.
Dann werde ich zu meiner Seele sagen: Seele, nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freue dich!
Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast?
So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist.
Lk 12-21
Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier, so spricht Jesus zu den Menschen im Evangelium. Unser Leben besteht nicht darin, dass wir im Überfluss unseres Besitzes leben. Das sagt Jesus seinen Zuhörern klipp und klar!
Wir alle sind herausgefordert einen direkten Blick auf das eigene Leben, unsere Umgangsweise mit Besitz und Vermögen zu werfen. Wie gehen wir selbst mit unseren Gütern um? Was bedeuten mir persönlich Geld und Besitz? Wie sehen meine „Reichtümer“ aus? Wieviel Zeit bringe ich dafür auf?
Eine Misereor-Aktion der vergangenen Jahre hatte das Motto: Was im Leben wirklich zählt! Diese Frage kommt mir in den Sinn. Was zählt für mich? Da fallen mir folgende Antworten ein: Familie, Freundschaft, Gemeinschaft, gute Gespräche, Geborgenheit, Frieden ……. Liebe! Natürlich geht es mir durchaus auch um materielle Sicherheit, die die Grundlage für mein/unser menschliches Dasein bietet:
Ausreichendes Einkommen, eine Wohnung, eben all das, was wir in unserer Gesellschaft für ein gutes Leben benötigen … aber nicht um immer mehr, mehr und noch viel mehr. Habgier bedroht unser Leben, ist - wie es seit alters her heißt - eine der 7 Todsünden. Schauen wir auf das Evangelium. Dort heißt es: „Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern“.
Jesus macht mit dem Gleichnis, das er seinen Zuhörern erzählt eines klar: Alle Überlegungen, Planungen und Sorgen unsererseits, wie bei dem reichen Mann im Gleichnis, die sich ausschließlich darum drehen unseren materiellen Besitz, unser Vermögen zu vermehren, greifen deutlich zu kurz. Niemand kann irgendetwas davon „mitnehmen“, der Tod kann uns jederzeit begegnen.
Also suchen wir nach den Dingen, die im Leben wirklich zählen, nach „Schätzen“, die uns vor Gott „reich machen“. Setzten wir unsere Lebenszeit vor allem dafür ein und verschwenden wir sie nicht für das Horten von immer mehr materiellem Reichtum.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie eine frohe, erholsame Sommerzeit!
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent