3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden

Weichenstellung (c) Adelheid Weigl-Gosse, www.weigl-gosse.de In: Pfarrbriefservice.de
Weichenstellung
Datum:
Mo. 12. Sept. 2022
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leser*innen,   

im heutigen Evangelium erzählt Jesus von einem Betrüger und lobt am Ende dessen Klugheit. Doch was will er den Menschen damals und uns heute mit dieser Geschichte sagen?

Evangelium aus Lk 14,25-33

In jener Zeit
   sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Ein reicher Mann hatte einen Verwalter.
Diesen beschuldigte man bei ihm,
   er verschleudere sein Vermögen.

Darauf ließ er ihn rufen
und sagte zu ihm: Was höre ich über dich?
Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung!
Denn du kannst nicht länger mein Verwalter sein.

Da überlegte der Verwalter:
   Was soll ich jetzt tun,
   da mein Herr mir die Verwaltung entzieht?
Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht
   und zu betteln schäme ich mich.

Ich weiß, was ich tun werde,
   damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen,
   wenn ich als Verwalter abgesetzt bin.

Und er ließ die Schuldner seines Herrn,
   einen nach dem anderen, zu sich kommen
und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig?

Er antwortete: Hundert Fass Öl.
Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein,
   setz dich schnell hin und schreib «fünfzig»!

Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig?
Der antwortete: Hundert Sack Weizen.
Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein
   und schreib «achtzig»!

Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte,
und sagte:
   Die Kinder dieser Welt
   sind im Umgang mit ihresgleichen
   klüger als die Kinder des Lichtes.

Ich sage euch:
Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon,
damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet,
   wenn es zu Ende geht!

Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist,
   der ist es auch in den großen,
und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut,
   der tut es auch bei den großen.

Wenn ihr nun im Umgang mit dem ungerechten Mammon
   nicht zuverlässig gewesen seid,
   wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen?

Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut
   nicht zuverlässig gewesen seid,
   wer wird euch dann das Eure geben?

Kein Sklave kann zwei Herren dienen;
er wird entweder den einen hassen und den andern lieben
   oder er wird zum einen halten und den andern verachten.
Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Der Verwalter soll über seine Arbeit Rechenschaft ablegen und wird entlassen, weil er Geld unterschlagen hat. Das ist in unseren Augen eine logische Folge für sein Verhalten, eine gerechte Entscheidung seines Chefs.                                                                                         Der

Betrüger weiß, dass er hier künftig nicht mehr als Verwalter arbeiten kann, dass er zu schwerer Arbeit nicht taugt und betteln will er auch nicht.  So erlässt er - als letzte Tätigkeit bei seinem alten Arbeitgeber - dessen Schuldnern einen großen Teil ihrer Schuld. Er will sich mit ihnen gut stellen und spekuliert darauf, dass diese ihn in ihr Haus aufnehmen werden.

Jesus lobt die Klugheit des Verwalters, sein Ziel zu erreichen– er lobt nicht dessen Betrug.  Ich verstehe das Lob Jesu als Aufforderung, Dinge zu hinterfragen. Jesus weiß, dass die Großhändler damals meist Wucherzinsen verlangten, die von den Schuldnern kaum zurückgezahlt werden konnten und die dadurch die Menschen damals in Armut oder gar Sklaverei zwangen. Somit hat der Verwalter mit dem Erlass von einem Teil der Schuld sogar für Gerechtigkeit gesorgt. An der Klugheit des Verwalters sollen wir uns ein Beispiel nehmen. Jesus fordert von uns allerdings Zuverlässigkeit, und eine klare Entscheidung: Keiner kann gleichzeitig Gott dienen (das heißt Gott lieben und unseren Nächsten lieben wie uns selbst) und gleichzeitig dem „Mammon“ dienen. Wo nicht Gott und die Menschen an erster Stelle stehen, sondern das Geld, die Macht oder ein ungerechtes System, da sollen wir Abstand nehmen. Unser Ziel – bei Gott zu sein – sollen wir nicht aus den Augen verlieren.

Nehmen wir uns einen Moment Zeit, um uns zu fragen, wo dienen wir dem „Mammon“? Wir können selbst die Weichen stellen.

Eine gesegnete neue Woche wünscht
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin