3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 30. Sonntag im Jahreskreis

Warum (c) Peter Weidemann by Pfarrbriefservice
Warum
Datum:
Mo. 17. Okt. 2022
Von:
Peter Heiligenthal

Erbach. Der Zöllner ging gerechtfertigt nach Hause zurück, der Pharisäer nicht. Hmm...

Evangelium (Lk 18,9-14)

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

In jener Zeit
   erzählte Jesus einigen,
   die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren
   und die anderen verachteten,
   dieses Gleichnis:

Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten;
der eine war ein Pharisäer,
   der andere ein Zöllner.

Der Pharisäer stellte sich hin und sprach bei sich dieses Gebet:
Gott, ich danke dir,
   dass ich nicht wie die anderen Menschen bin,
die Räuber, Betrüger, Ehebrecher
oder auch wie dieser Zöllner dort.

Ich faste zweimal in der Woche
   und gebe den zehnten Teil meines ganzen Einkommens.

Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen
   und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben,
sondern schlug sich an die Brust
und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig!

Ich sage euch:
Dieser ging gerechtfertigt nach Hause zurück,
   der andere nicht.
Denn wer sich selbst erhöht,
   wird erniedrigt,
wer sich aber selbst erniedrigt,
   wird erhöht werden.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

Pharisäer (der Name geht auf das hebräische Wort Peruschim = die „Abgesonderten“ zurück) waren eine religiöse Gruppe im Judentum, die rigoros alle „Gesetze und Vorschriften“ befolgten. „Pharisäisch im polemischen Sinn meint jene Geisteshaltung, für die im Neuen Testament die Pharisäer als Prototyp stehen: Selbstgerechtigkeit, die glaubt durch äußere Gesetzeserfüllung vor Gott gerecht zu sein“ (Praktisches Bibellexikon Herder 1981).

So auch im heutigen Evangelium. Die Gedanken, die innere Haltung des Pharisäers in Jesu Gleichnis stimmt schlichtweg nicht überein mit seinem äußeren Tun: Das ist Heuchelei!

Im Gegensatz dazu der Zöllner, der bescheiden im Hintergrund steht, aus ehrlichem Herzen betet, sich seiner „Sündhaftigkeit“ klar bewusst ist und auf die Gnade Gottes hofft.

Nun zu mir, zu uns! Wie oft stelle ich fest, dass ich dazu neige, mich selbst über andere zu erheben, glaube besser zu sein als die Anderen, dass nur ich weiß, wo es lang zu gehen hat und die besten Entscheidungen treffe? Richtig ist, das gehört im Leben dazu, eine Meinung, einen Standpunkt zu haben und mein Fähnlein nicht im Wind hin und her flattert. Wichtig ist aber auch immer, dass ich mir meiner Fehlbarkeit, der Unzulänglichkeiten sowie eigener Defizite bewusst bin und andere Standpunkte und Überzeugungen respektiere.

Achten wir bei uns selbst darauf, dass unsere innere Überzeugung mit unseren Handlungen übereinstimmen so dass wir – wie Jesus im Evangelium sagt - wie der Zöllner „gerechtfertigt“ nach Hause gehen können, voll vertrauend auf die Gnade und Barmherzigkeit Gottes.

Für Sie und Ihre Familie eine gute Woche!

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent