3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 32. Sonntag im Jahreskreis

Herbstfarben (c) Peter Weidemann by Pfarrbriefservice
Herbstfarben
Datum:
Di. 1. Nov. 2022
Von:
Peter Heiligenthal

Erbach. Er ist kein Gott von Toten, sondern von Lebenden. Hmm...

Evangelium (Lk 20,27-38)

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert


27

In jener Zeit
   kamen einige von den Sadduzäern,
   die bestreiten, dass es eine Auferstehung gibt,
   zu Jesus
und fragten ihn:

28


Meister, Mose hat uns vorgeschrieben:
   Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt
   und eine Frau hinterlässt, ohne Kinder zu haben,
   dann soll sein Bruder die Frau nehmen
   und seinem Bruder Nachkommen verschaffen.

29

Nun lebten einmal sieben Brüder.
Der erste nahm sich eine Frau,
   starb aber kinderlos.

30

Da nahm sie der zweite,

31

danach der dritte
   und ebenso die anderen bis zum siebten;
sie alle hinterließen keine Kinder, als sie starben.

32

Schließlich starb auch die Frau.

33

Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein?
Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt.

34

Da sagte Jesus zu ihnen:
   Die Kinder dieser Welt heiraten und lassen sich heiraten.

35

Die aber, die gewürdigt werden,
   an jener Welt
   und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben,
   heiraten nicht, noch lassen sie sich heiraten.

36

Denn sie können auch nicht mehr sterben,
   weil sie den Engeln gleich
   und als Kinder der Auferstehung
   zu Kindern Gottes geworden sind.

37

Dass aber die Toten auferstehen,
   hat schon Mose in der Geschichte vom Dornbusch angedeutet,
in der er den Herrn
   den Gott Abrahams, den Gott Ísaaks und den Gott Jakobs nennt.

38

Er ist doch kein Gott von Toten,
   sondern von Lebenden;
denn für ihn leben sie alle.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

Die Sadduzäer bildeten im Judentum, wie die Pharisäer oder auch die Essener eine vorwiegend politisch orientierte Partei. Sie lehnten die mündliche Überlieferung ab und leugneten die Auferstehung der Toten. Sie erscheinen im Neuen Testament oft als Gegner der Pharisäer. So konstruieren sie mit ihrer Frage eine besondere, hypothetische Situation, um den Auferstehungsglauben generell als abwegig in Frage zu stellen.

Jesus spricht in seiner Antwort von „den Kindern dieser Welt“, die heiraten und von denjenigen, die gewürdigt werden an der Auferstehung teilzuhaben, den „Kindern der Auferstehung“, die nicht heiraten. Er unterscheidet deutlich zwischen dieser und der kommenden Welt.

Der Kernsatz des Evangeliums für mich ist: Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden.  Ohne die Auferstehung bliebe unser Glaube eine leere Hülse. So lesen wir im ersten Brief des Apostel Paulus an die Thessalonicher in Kapitel 4,13+14:

Brüder und Schwestern, wir wollen euch über die Entschlafenen nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott die Entschlafenen durch Jesus in die Gemeinschaft mit ihm führen.

Jesus macht den Sadduzäern, den Zuhörern in seiner Antwort jedenfalls deutlich:

Das Leben nach dem Tod unterliegt eben nicht (mehr) den irdischen, diesseitigen Regeln und Notwendigkeiten: „Den Engeln gleich“ gibt es auch den Tod nicht mehr! Gott, der Schöpfer dieser Welt mit all ihren Naturgesetzen, nimmt uns, „zu Kindern Gottes geworden“, in sein Reich auf, das nicht mit dieser Schöpfung, unserer Welt gleichgesetzt werden darf. Der irdische Tod ist das Tor zum Leben in Fülle bei Gott.

Zum Abschluss dieser kurzen Überlegungen noch ein Zitat aus dem Buch der Offenbarung (Offb 21,4):

Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen!

Ich wünsche Ihnen eine gute, gesegnete Woche!

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent