Liebe Leser*innen,
Jesus kündigt seinen Freunden (und uns) an, was ihnen (und uns) widerfahren wird. Er verschweigt nicht die Wahrheit- es sind Schreckensbilder, wie wir sie aktuell häufig in den Nachrichten verfolgen können. Entdecken wir für uns eine „Frohe Botschaft“ in diesem Text?
In jener Zeit, |
Es werden Tage kommen, |
Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen |
Er antwortete: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! |
Wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, |
Dann sagte er zu ihnen: |
Es wird gewaltige Erdbeben |
Aber bevor das alles geschieht, |
Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. |
Nehmt euch also zu Herzen, |
denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, |
Sogar eure Eltern und Geschwister, |
Und ihr werdet um meines Namens willen |
Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. |
Wenn ihr standhaft bleibt, |
Kein Stein bleibt auf dem anderen. Jesus kündigt die Zerstörung des Tempels in Jerusalem an – für die Menschen damals ein ganz besonderes Schreckensszenario. Der Tempel ist für sie der Ort, an dem Gott unter den Menschen wohnt. Er wird vernichtet. Für die Menschen damals bricht eine Welt zusammen. Sie fragen sich: Wo ist Gott?
Und heute? Angesichts der Kriege, Hungersnöte, Naturkatastrophen und weiteren Bedrohungen durch die Klimakrise, die Pandemie, die Energiekrise, … sind viele Menschen besorgt, unsicher und haben Angst. Vieles haben wir nicht im Griff. Wir begreifen nicht die globalen Zusammenhänge und Auswirkungen. Was kommt noch alles auf uns zu?
Was sollen wir tun, wenn unsere Welt erschüttert wird? Auf wen können wir uns verlassen?
Wo entdecke ich also die frohe Botschaft im heutigen Evangelium - in dieser völlig ungemütlichen Situationsbeschreibung?
Ich erkenne, dass Gott uns Menschen und unser Leben sehr ernst nimmt– und sei die Wirklichkeit noch so schwierig. Er beschönigt nicht und verheimlicht nichts. Auf ihn ist Verlass. Ich lese im Text von der Hoffnung: Gott wird uns im richtigen Moment das Wesentliche geben: das richtige Wort, die gute Unterstützung, die tragende Klarheit.
Wenn wir Gott, dem Leben und der Wahrheit treu bleiben, dann wird sich etwas wandeln und neues Leben hervorbringen. Es hört sich an, als ob es sinnvoll ist und sich lohnt.
Eine gesegnete neue Woche wünscht
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin