3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 3. Fastensonntag

Lebendiges Wasser (c) Friedbert Simon by Pfarrbriefservice
Lebendiges Wasser
Datum:
Di. 7. März 2023
Von:
Peter Heiligenthal

Erbach. Das Wasser, das ich gebe, wird zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt

Evangelium (Joh 4,5-42)

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

In jener Zeit kam Jesus zu einer Stadt in Samarien, die Sychar hieß und nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte. Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde.

Da kam eine Frau aus Samarien um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken? Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen.

Die Samariterin sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um etwas zu trinken bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern.

Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken, dann hättest du ihn gebeten und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.

Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser? Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden?

Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt.

Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierherkommen muss, um Wasser zu schöpfen! Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist.

Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss.

Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. Aber die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der Christus heißt. Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden.

Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, der mit dir spricht.

Aus jener Stadt kamen viele Samariter zum Glauben an Jesus. Als die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage.

Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn aufgrund seiner eigenen Worte.

Und zu der Frau sagten sie: Nicht mehr aufgrund deiner Rede glauben wir, denn wir haben selbst gehört und wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

Herr, gib mir dieses Wasser damit ich keinen Durst mehr habe ……! So die Antwort der Frau, als sie spürt, dass dieser Fremde, dem sie am (Jakobs)Brunnen begegnet, offenbar ein ganz besonderer Mensch ist. Sie wendet sich schließlich vertrauensvoll Jesus zu und bittet ihn um dieses Wasser, das „ins ewiges Leben fließt“. Kurz darauf – so erfahren wir weiter - offenbart sich Jesus als der Messias, der „alles verkünden“ wird!

Ich frage mich: Wie hätte ich reagiert, wenn ich an Stelle dieser Samariterin gewesen wäre?

Was bedeutet für mich „Wasser, das ins ewige Leben fließt“ oder wie es an anderer Stelle formuliert ist: Wasser des Lebens?

Selbstverständlich geht es dabei nicht um unser Trinkwasser, das wir alle täglich zum Überleben brauchen. Wasser, das ins ewige Leben fließt …… das sind (für mich z. B.) Gemeinschaften, die tragen wie Familie, Freundeskreis, unsere Kirchengemeinde aber auch gute Gespräche, Bücher und Begegnungen, Offenheit für die Schöpfung mit all ihren Facetten und vor allem das Gebet und die Feier der Gegenwart Jesu in Brot und Wein bei der Eucharistie. Jesus selbst ist – wie es in dem bekannten Lied „Alle meine Quellen entspringen in Dir“ heißt - die Kraft, die Leben schenkt, … das Wort, das mit uns geht, die Liebe, die uns befreit. 

Ein interessanter Aspekt dieses Evangeliums ist sicher noch, dass Jesus sich den Samaritanern, die von den Juden als Heiden betrachtet wurden und ihr Kult als illegitim galt, freundlich zuwandte, gerade weil sie als Ausgestoßene galten! Seine Sendung schloss ganz offenbar die Verkündigung in Samaria ein: Wie mit allen Verstoßenen nahm Jesus auch mit den Samaritern Gemeinschaft auf – so auch in diesem Evangelium - und verkündete ihnen die frohe Botschaft.

Schauen wir in den kommenden Tagen einmal auf unsere persönlichen Kraftquellen und gehen wir unseren Weg bewusst so, dass wir niemanden ausgrenzen. Schließen wir uns den Schlussworten dieses Evangeliums an und bekennen wie die Samariter: Er ist wirklich der Retter der Welt.

Ihnen allen eine weitere gesegnete Woche in dieser Fastenzeit!

Peter Heiligenthal