3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 3. Sonntag nach Ostern

Zwei unterwegs (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
Zwei unterwegs
Datum:
Mi. 19. Apr. 2023
Von:
Peter Heiligenthal

Alles vorbei! Aus! - NEIN!

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Da gehen zwei Jünger Jesu – sicherlich zutiefst enttäuscht, traurig und frustriert nachdem sie erlebt hatten, dass Jesus am Kreuz gestorben war – zurück in ihr Heimatdorf. Derjenige, auf den sie all ihre Hoffnung für eine gerechtere, bessere Zukunft gesetzt hatten, der Israel erlösen würde, ist tot. Alles vorbei! Aus! Die für sie vage Erzählung von einigen Frauen, die die Jünger in Aufregung versetzt hatte, war wohl für beide nicht glaubwürdig genug.

Doch sie reden miteinander über das, was passiert war. Sie tauschen sich darüber aus und beginnen so das Geschehene zu verarbeiten. Sie fressen es nicht – wie man so schön sagt – in sich hinein! Und in dieser „Wegsituation“ kommt Jesus hinzu. Wie bei Maria Magdalena, der ersten Auferstehungszeugin, erkennen sie ihn allerdings nicht: Ihre Augen waren gehalten, heißt es!

Jesus geht mit ihnen ihren Weg, hilft ihnen, das Geschehene einzuordnen. Ich kann mir richtig vorstellen, wie es in ihren dunklen, traurigen Herzen langsam heller, hoffnungsvoller wurde und so laden sie „den Fremden“ schließlich ein …. bei ihnen zu bleiben: Herr bleibe bei uns, der Tag hat sich geneigt und es will Abend werden. Sie wollen ihn bei sich behalten. Sie spüren, dass dieser Mann einer ist, der ihnen gut tut, ihnen hilft, der sie ermutigt und ihnen neue Hoffnung schenkt.

Jesus sitzt schließlich mit ihnen am Tisch, teilt das Brot und ihnen „wurden die Augen aufgetan“, so heißt es im Text, sie erkennen ihn am/beim Brot brechen. Doch er entschwand! Er lässt sich nicht festhalten. Unwillkürlich fällt mir – natürlich aus heutiger Sicht dazu – das Passahmahl/Abendmahl ein: Jeus bricht das Brot, teilt Brot und Wein an die Jünger aus: Das bin ich, das ist mein Leib, mein Blut, ich selbst, der sich mitteilt, austeilt, verschenkt, mit uns geht … damit wir das Leben haben.

„Brannte nicht unser Herz als er unterwegs mit uns redete?“ so sagen sie zueinander.

Manchmal spüre/n auch ich/wir ein „Brennen in der Brust“, dann, wenn ich/wir plötzlich eine Erkenntnis habe/n, einen Geistesblitz, die/der mir/uns in einer scheinbar aussichtslosen Situation weiterhilft und einen neuen Weg aufzeigt, neue Hoffnung schenkt.

Die beiden brechen sofort auf, um den anderen Jüngerinnen und Jüngern von ihrer Begegnung mit dem Auferstandenen zu erzählen. Das können sie nicht für sich behalten, diese Botschaft muss einfach weitergesagt, verkündet werden: Jesus lebt!

Und ich? Und wir? Spüren die Menschen, denen ich/wir begegne/n etwas von meiner/unserer Osterfreude? Habe ich, haben wir den Mut in der Familie, im Freundeskreis, dort wo es möglich ist von unserem Glauben an die Auferstehung, von unserer Hoffnung zu erzählen? Von der Gegenwart Jesu in Brot und Wein?

Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Woche und den Mut, manchmal überraschende Schritte zu tun.

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent