3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden zum 16. Sonntag im Jahreskreis

Am Blumenbeet (c) Gabriele Maurer
Am Blumenbeet
Datum:
Di. 18. Juli 2023
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leserin, lieber Leser, beim Unkrautjäten besteht die Gefahr, dass auch die gesäten jungen Pflanzen ausgerissen werden. Sie will der Gutsherr im heutigen Gleichnis schützen und so fordert er die Knechte auf: Lasst beides wachsen bis zur Ernte!

Evangelium (Mt 13, 24-43)

In jener Zeit
   erzählte Jesus der Menge folgendes Gleichnis:
Mit dem Himmelreich
   ist es wie mit einem Mann,
   der guten Samen auf seinen Acker säte.

Während nun die Menschen schliefen,
   kam sein Feind,
säte Unkraut unter den Weizen
und ging weg.

Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten,
   kam auch das Unkraut zum Vorschein.

Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn
und sagten: Herr,
   hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät?
Woher kommt dann das Unkraut?

Er antwortete: Das hat ein Feind getan.
Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen?

Er entgegnete: Nein,
damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt.

Lasst beides wachsen bis zur Ernte
und zur Zeit der Ernte
   werde ich den Schnittern sagen:
   Sammelt zuerst das Unkraut
   und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen;
den Weizen aber bringt in meine Scheune!

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Ich weiß nicht wie es dir/Ihnen geht. Mittlerweile kann ich in meinem Blumenbeet meist unterscheiden, ob dies die erwünschte Pflanze ist, die da aufgeht oder eine andere Pflanze (Unkraut sollte man ja heute nicht mehr sagen ;-).

Mit Pflanzen kennen sich die Knechte des Gutsherrn ebenso aus. Sie wollen sich an die Arbeit machen und die unerwünschten Pflanzen entfernen, denn diese wachsen genau wie die Saat und verbrauchen die Nahrung des Bodens und das Wasser und nehmen möglicherweise den anderen Pflanzen das Licht und den Platz weg. Der Gutsherr möchte aber nicht, dass seine Knechte, das Unkraut vernichten, denn beim Ausreißen besteht eben die Gefahr, dass auch die guten Pflanzen mit ausgerissen werden.

Im heutigen Gleichnis steht der Gutsherr für Gott. Jesus will seinen Zuhörern beschreiben, wie Gott zu den Menschen steht

Gott urteilt in seiner uns nicht zugänglichen Weisheit. Es ist nicht unser Urteil, wir dürfen es geduldig und getrost Gott überlassen. Zunächst verschont Gott das Böse, gibt ihm sozusagen eine zweite Chance und dabei schützt Gott das Gute. Vor der Ernte wird allerdings das Böse vernichtet und das Gute in Sicherheit gebracht. Uns steht es nicht zu, andere zu verurteilen. Wir können uns in Toleranz üben und uns zurücknehmen, möglicherweise ist unsere Vorstellung von richtig und falsch nicht die von Gott. Richten wird am Ende Gott. Gott stellt Gerechtigkeit her.

Auch wenn mein Blumenbeet momentan aussieht, als würde ich den Auftrag des Gutsherrn ausführen, habe ich da doch meine eigenen Vorstellungen. Aber das Gleichnis hilft mir auch, mit mehr Gelassenheit und Humor daran vorbei zu gehen ;-)

Eine gesegnete neue Woche wünscht dir/Ihnen

Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin