Liebe Leserin, lieber Leser, beim Unkrautjäten besteht die Gefahr, dass auch die gesäten jungen Pflanzen ausgerissen werden. Sie will der Gutsherr im heutigen Gleichnis schützen und so fordert er die Knechte auf: Lasst beides wachsen bis zur Ernte!
In jener Zeit |
Während nun die Menschen schliefen, |
Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, |
Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn |
Er antwortete: Das hat ein Feind getan. |
Er entgegnete: Nein, |
Lasst beides wachsen bis zur Ernte |
Ich weiß nicht wie es dir/Ihnen geht. Mittlerweile kann ich in meinem Blumenbeet meist unterscheiden, ob dies die erwünschte Pflanze ist, die da aufgeht oder eine andere Pflanze (Unkraut sollte man ja heute nicht mehr sagen ;-).
Mit Pflanzen kennen sich die Knechte des Gutsherrn ebenso aus. Sie wollen sich an die Arbeit machen und die unerwünschten Pflanzen entfernen, denn diese wachsen genau wie die Saat und verbrauchen die Nahrung des Bodens und das Wasser und nehmen möglicherweise den anderen Pflanzen das Licht und den Platz weg. Der Gutsherr möchte aber nicht, dass seine Knechte, das Unkraut vernichten, denn beim Ausreißen besteht eben die Gefahr, dass auch die guten Pflanzen mit ausgerissen werden.
Im heutigen Gleichnis steht der Gutsherr für Gott. Jesus will seinen Zuhörern beschreiben, wie Gott zu den Menschen steht
Gott urteilt in seiner uns nicht zugänglichen Weisheit. Es ist nicht unser Urteil, wir dürfen es geduldig und getrost Gott überlassen. Zunächst verschont Gott das Böse, gibt ihm sozusagen eine zweite Chance und dabei schützt Gott das Gute. Vor der Ernte wird allerdings das Böse vernichtet und das Gute in Sicherheit gebracht. Uns steht es nicht zu, andere zu verurteilen. Wir können uns in Toleranz üben und uns zurücknehmen, möglicherweise ist unsere Vorstellung von richtig und falsch nicht die von Gott. Richten wird am Ende Gott. Gott stellt Gerechtigkeit her.
Auch wenn mein Blumenbeet momentan aussieht, als würde ich den Auftrag des Gutsherrn ausführen, habe ich da doch meine eigenen Vorstellungen. Aber das Gleichnis hilft mir auch, mit mehr Gelassenheit und Humor daran vorbei zu gehen ;-)
Eine gesegnete neue Woche wünscht dir/Ihnen
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin