3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 19. Sonntag im Jahreskreis

Auf dem Meer (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
Auf dem Meer
Datum:
Mo. 7. Aug. 2023
Von:
Peter Heiligenthal

Herr, befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. Haben Sie es schon mal probiert?

Evangelium (Mt 14,22-33)

Herr, befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme


22

Nachdem Jesus die Menge gespeist hatte,
   drängte er die Jünger, ins Boot zu steigen
   und an das andere Ufer vorauszufahren.
Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken.

23

Nachdem er sie weggeschickt hatte,
   stieg er auf einen Berg, um für sich allein zu beten.
Als es Abend wurde, war er allein dort.

24

Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt
und wurde von den Wellen hin und her geworfen;
denn sie hatten Gegenwind.

25

In der vierten Nachtwache kam er zu ihnen;
er ging auf dem See.

26

Als ihn die Jünger über den See kommen sahen,
   erschraken sie,
weil sie meinten, es sei ein Gespenst,
und sie schrien vor Angst.

27

Doch sogleich sprach Jesus zu ihnen
und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es;
fürchtet euch nicht!

28

Petrus erwiderte ihm und sagte:
   Herr, wenn du es bist,
   so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme!

29

Jesus sagte: Komm!

Da stieg Petrus aus dem Boot
   und kam über das Wasser zu Jesus.

30

Als er aber den heftigen Wind bemerkte,
   bekam er Angst.
Und als er begann unterzugehen,
   schrie er: Herr, rette mich!

31

Jesus streckte sofort die Hand aus,
ergriff ihn
und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger,
warum hast du gezweifelt?

32

Und als sie ins Boot gestiegen waren,
   legte sich der Wind.

33

Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder
und sagten: Wahrhaftig, Gottes Sohn bist du.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme! Jesus sagte: Komm!

Und Petrus steigt aus dem Boot und geht Jesus entgegen! Stark!

Würde ich aus dem Boot steigen? Hätte ich den Mumm, mich auf so eine gewagte Aktion einzulassen? Wohl eher nicht. Petrus aber wagt den Sprung ins „kalte Wasser“ … und geht unter, als er Angst bekommt im Angesicht des heftigen Windes.  Jesus fragt ihn dann später, warum er gezweifelt habe. Eine Antwort darauf findet sich im Text des Evangeliums (leider) nicht.

Zweifel zu haben, an den Wegen, die wir persönlich im Leben einschlagen, ist nichts Ungewöhnliches, ist etwas, was jede/r von uns kennt. War das die richtige Entscheidung? Befinde ich mich auf dem guten, richtigen Weg? Für mich, für die Menschen meines persönlichen Umfeldes? Für die Schöpfung? Vertraue ich darauf, dass ich mich richtig entschieden habe? Vertraue ich darauf, dass Jesus mir ein treuer Begleiter ist – auch wenn es einmal schwierig wird und es scheint, als ob „die Wellen über mir zusammenbrechen“? Jesus spricht zu den Jüngern im Boot: Habt Vertrauen, fürchtet Euch nicht! Diese Worte gelten auch uns!

Noch ein Gedanke zum „wunderbaren“ Gang von Jesus bzw. Petrus auf dem Wasser:

Das Neue Testament setzt das Wunder-Wirken Jesu als selbstverständlich voraus, als Zeichen der in ihm erschienenen Gottesherrschaft und sie betont den Anspruch Christi, mit dem Vater eins zu sein. Den Evangelisten geht es dabei nicht in erster Linie um die Dokumentation historischer Fakten, sondern um den Nachweis, dass in Jesus die Heilszeit angebrochen hat. Matthäus will in dieser Perikope vor allem sagen, dass seine Leser/Zuhörer Jesus als den Messias, den Retter glauben, der mit den Menschen, der mit mir, der mit uns geht, der da ist und zeigt, dass Gott der „Ich bin da für Euch“ ist! Gerade auch dann, wenn manches ausweglos erscheint.

Bekennen wir mit den Jüngern: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche!

Peter Heiligenthal

Gemeindereferent