Herr, befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. Haben Sie es schon mal probiert?
Herr, befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme
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Nachdem Jesus die Menge gespeist hatte, |
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Nachdem er sie weggeschickt hatte, |
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Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt |
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In der vierten Nachtwache kam er zu ihnen; |
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Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, |
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Doch sogleich sprach Jesus zu ihnen |
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Petrus erwiderte ihm und sagte: |
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Jesus sagte: Komm! |
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Als er aber den heftigen Wind bemerkte, |
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Jesus streckte sofort die Hand aus, |
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Und als sie ins Boot gestiegen waren, |
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Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder |
Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme! Jesus sagte: Komm!
Und Petrus steigt aus dem Boot und geht Jesus entgegen! Stark!
Würde ich aus dem Boot steigen? Hätte ich den Mumm, mich auf so eine gewagte Aktion einzulassen? Wohl eher nicht. Petrus aber wagt den Sprung ins „kalte Wasser“ … und geht unter, als er Angst bekommt im Angesicht des heftigen Windes. Jesus fragt ihn dann später, warum er gezweifelt habe. Eine Antwort darauf findet sich im Text des Evangeliums (leider) nicht.
Zweifel zu haben, an den Wegen, die wir persönlich im Leben einschlagen, ist nichts Ungewöhnliches, ist etwas, was jede/r von uns kennt. War das die richtige Entscheidung? Befinde ich mich auf dem guten, richtigen Weg? Für mich, für die Menschen meines persönlichen Umfeldes? Für die Schöpfung? Vertraue ich darauf, dass ich mich richtig entschieden habe? Vertraue ich darauf, dass Jesus mir ein treuer Begleiter ist – auch wenn es einmal schwierig wird und es scheint, als ob „die Wellen über mir zusammenbrechen“? Jesus spricht zu den Jüngern im Boot: Habt Vertrauen, fürchtet Euch nicht! Diese Worte gelten auch uns!
Noch ein Gedanke zum „wunderbaren“ Gang von Jesus bzw. Petrus auf dem Wasser:
Das Neue Testament setzt das Wunder-Wirken Jesu als selbstverständlich voraus, als Zeichen der in ihm erschienenen Gottesherrschaft und sie betont den Anspruch Christi, mit dem Vater eins zu sein. Den Evangelisten geht es dabei nicht in erster Linie um die Dokumentation historischer Fakten, sondern um den Nachweis, dass in Jesus die Heilszeit angebrochen hat. Matthäus will in dieser Perikope vor allem sagen, dass seine Leser/Zuhörer Jesus als den Messias, den Retter glauben, der mit den Menschen, der mit mir, der mit uns geht, der da ist und zeigt, dass Gott der „Ich bin da für Euch“ ist! Gerade auch dann, wenn manches ausweglos erscheint.
Bekennen wir mit den Jüngern: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche!
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent