Diesmal: von verlorenen Schafen und großem Glauben.
Frau, dein Glaube ist groß
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In jener Zeit |
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Und siehe, eine kanaanäische Frau aus jener Gegend kam zu ihm |
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Jesus aber gab ihr keine Antwort. |
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Er antwortete: |
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Doch sie kam, |
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Er erwiderte: |
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Da entgegnete sie: Ja, Herr! |
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Darauf antwortete ihr Jesus: |
Ich bin irritiert! Jesus beachtet die hilfesuchende, kanaanitische Frau erst einmal gar nicht und lehnt schließlich sogar ab, ihr zu helfen: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt
und Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den kleinen Hunden vorzuwerfen. Das passt doch überhaupt nicht zu meinem „Bild“ von Jesus, der sich den Armen, den Sündern, den Kranken, den Trauernden, den Lahmen und Blinden zuwendet. Die Frau ist aber hartnäckig und letztendlich antwortet Jesu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Es soll dir geschehen, wie du willst.
Dein Glaube ist groß! Das ist für mich DER entscheidende Satz dieses Evangeliums. Obwohl die Frau keine Israelitin ist, hat sie den festen Glauben daran, dass Jesus, der Sohn Davids – wie sie ihn zu Beginn anspricht – in der Lage ist, ihre Tochter zu retten: Aber selbst die kleinen Hunde essen von den Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.
An dieser Stelle stellt sich mir unwillkürlich die Frage: Wie sieht eigentlich mein/unser Glaube aus? Ich bete, wir beten in den Eucharistiefeiern gemeinsam das Glaubensbekenntnis. Viele von uns leben und feiern die Feste im Kirchenjahr. Doch wie tragfähig ist mein, ist unser Glaube im Alltag, bei Krankheit, in Enttäuschungen und Notsituationen? Nehmen wir uns diese kanaanäische Frau zum Vorbild.
Ein abschließender Hinweis:
Das Matthäusevangelium hat bereits die Kirche als Gemeinde der Jünger Jesu im Blick. Matthäus, der vermutlich für eine juden-christliche Gemeinde schreibt, war es zudem wichtig aufzuzeigen, dass die Liebe Gottes in Jesus selbst sich allen Menschen zuwendet - nicht nur dem Juden.
Schöne und gesegnete Sommertage!
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent