3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 20. Sonntag im Jahreskreis

Der Glaube ist groß. (c) Christian Schmitt In: Pfarrbriefservice.de
Der Glaube ist groß.
Datum:
Mo. 14. Aug. 2023
Von:
Peter Heiligenthal

Diesmal:  von verlorenen Schafen und großem Glauben.

Evangelium (Mt 15,21-28)

Frau, dein Glaube ist groß


21

In jener Zeit
   zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück.

22

Und siehe, eine kanaanäische Frau aus jener Gegend kam zu ihm
und rief: Hab Erbarmen mit mir,
Herr, du Sohn Davids!
Meine Tochter wird von einem Dämon gequält.

23

Jesus aber gab ihr keine Antwort.

Da traten seine Jünger zu ihm
und baten: Schick sie fort,
denn sie schreit hinter uns her!

24

Er antwortete:
   Ich bin nur
   zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.

25

Doch sie kam,
fiel vor ihm nieder
und sagte: Herr, hilf mir!

26

Er erwiderte:
   Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen
   und den kleinen Hunden vorzuwerfen.

27

Da entgegnete sie: Ja, Herr!
Aber selbst die kleinen Hunde
   essen von den Brotkrumen,
   die vom Tisch ihrer Herren fallen.

28


Darauf antwortete ihr Jesus:
   Frau, dein Glaube ist groß.
Es soll dir geschehen, wie du willst.

Und von dieser Stunde an
   war ihre Tochter geheilt.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Ich bin irritiert! Jesus beachtet die hilfesuchende, kanaanitische Frau erst einmal gar nicht und lehnt schließlich sogar ab, ihr zu helfen: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt

und Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den kleinen Hunden vorzuwerfen. Das passt doch überhaupt nicht zu meinem „Bild“ von Jesus, der sich den Armen, den Sündern, den Kranken, den Trauernden, den Lahmen und Blinden zuwendet. Die Frau ist aber hartnäckig und letztendlich antwortet Jesu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Es soll dir geschehen, wie du willst.

Dein Glaube ist groß! Das ist für mich DER entscheidende Satz dieses Evangeliums. Obwohl die Frau keine Israelitin ist, hat sie den festen Glauben daran, dass Jesus, der Sohn Davids – wie sie ihn zu Beginn anspricht – in der Lage ist, ihre Tochter zu retten: Aber selbst die kleinen Hunde essen von den Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.

An dieser Stelle stellt sich mir unwillkürlich die Frage: Wie sieht eigentlich mein/unser Glaube aus? Ich bete, wir beten in den Eucharistiefeiern gemeinsam das Glaubensbekenntnis. Viele von uns leben und feiern die Feste im Kirchenjahr. Doch wie tragfähig ist mein, ist unser Glaube im Alltag, bei Krankheit, in Enttäuschungen und Notsituationen? Nehmen wir uns diese kanaanäische Frau zum Vorbild.

Ein abschließender Hinweis:

Das Matthäusevangelium hat bereits die Kirche als Gemeinde der Jünger Jesu im Blick. Matthäus, der vermutlich für eine juden-christliche Gemeinde schreibt, war es zudem wichtig aufzuzeigen, dass die Liebe Gottes in Jesus selbst sich allen Menschen zuwendet - nicht nur dem Juden.

Schöne und gesegnete Sommertage!

Peter Heiligenthal

Gemeindereferent