Liebe Leserin, lieber Leser,
das heutige Gleichnis liest sich wie ein Krimi. Es gibt Mord und Totschlag und könnte ein Auszug aus einem Nachrichtenbericht unserer Tage sein. Jesus sagt seinen Zuhörern die ungeschminkte Wahrheit.
Er wird den Weinberg an andere Winzer verpachten
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In jener Zeit |
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Als nun die Erntezeit kam, |
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Die Winzer aber packten seine Knechte; |
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Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; |
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Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; |
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Als die Winzer den Sohn sahen, |
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Und sie packten ihn, |
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Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt: |
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Sie sagten zu ihm: |
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Und Jesus sagte zu ihnen: |
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Und wer auf diesen Stein fällt, |
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Darum sage ich euch: |
Die Ältesten des Volkes und die Hohepriester sind diejenigen, die die Verantwortung der Glaubensweitergabe und die Sorge umeinander übernommen haben. Sie sollten mit ihrem Leben (Reden und Tun) ein Vorbild für andere sein. Sie sollten die Früchte des Weinbergs / des Reiches Gottes bringen.
Mit dem Gleichnis hält Jesus ihnen unmissverständlich einen Spiegel vor. Er sagt ihnen: „Ihr seid diejenigen, die keine guten Früchte bringen. Schaut, wie ihr mit den Menschen umgeht und sogar vor dem Mord an Gottes Sohn habt ihr keine Skrupel!“ Und Jesus fragt sie, welche Konsequenzen Gott ziehen wird: „Was wird der Herr mit den Winzern tun?“ Die Zuhörer finden selbst die Antwort darauf: „Er wird diese bösen Menschen vernichten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, wenn es Zeit dafür ist.“
Ich frage mich: „Wie würden wir darauf reagieren, wenn Jesus uns heute eine Geschichte erzählen würde, in der wir ebenso klar wie seine Zuhörer damals erkennen, welche Rolle wir darin spielen?“
Angesichts des großen Unrechts überall auf der Welt ist mir das Bild vom Eckstein ein Trost: Gott selbst wird Gerechtigkeit herstellen und in Jesus gibt er uns den Eckstein, das heißt die Orientierung, die wir im Leben brauchen. Wir sind gemeint! Übernehmen wir Verantwortung, jede und jeder im eigenen Verantwortungsbereich und bringen wir Früchte – jede und jeder so, wie sie oder er es vermag.
Eine gesegnete, frohe neue Woche wünscht dir/Ihnen
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin