3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden zum 27. Sonntag im Jahreskreis

Er wird den Weinberg an andere Winzer verpachten (c) Didgeman / cc0 – gemeinfrei / Quelle: pixabay.com
Er wird den Weinberg an andere Winzer verpachten
Datum:
Mo. 2. Okt. 2023
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leserin, lieber Leser,

das heutige Gleichnis liest sich wie ein Krimi. Es gibt Mord und Totschlag und könnte ein Auszug aus einem Nachrichtenbericht unserer Tage sein. Jesus sagt seinen Zuhörern die ungeschminkte Wahrheit.

Evangelium (Mt 21,33-42.44.43)

Er wird den Weinberg an andere Winzer verpachten





33




In jener Zeit
   sprach Jesus zu den Hohepriestern
   und den Ältesten des Volkes:

Hört noch ein anderes Gleichnis:
Es war ein Gutsbesitzer,
der legte einen Weinberg an,
zog ringsherum einen Zaun,
hob eine Kelter aus
und baute einen Turm.
Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer
   und reiste in ein anderes Land.

34

Als nun die Erntezeit kam,
   schickte er seine Knechte zu den Winzern,
   um seine Früchte holen zu lassen.

35

Die Winzer aber packten seine Knechte;
den einen prügelten sie,
den andern brachten sie um,
wieder einen anderen steinigten sie.

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Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal;
mit ihnen machten sie es genauso.

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Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen;
denn er dachte:
   Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben.

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Als die Winzer den Sohn sahen,
   sagten sie zueinander: Das ist der Erbe.
Auf, wir wollen ihn umbringen,
   damit wir sein Erbe in Besitz nehmen.

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Und sie packten ihn,
warfen ihn aus dem Weinberg hinaus
und brachten ihn um.

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Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt:
   Was wird er mit jenen Winzern tun?

41

Sie sagten zu ihm:
   Er wird diese bösen Menschen vernichten
und den Weinberg an andere Winzer verpachten,
   die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist.

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Und Jesus sagte zu ihnen:
   Habt ihr nie in der Schrift gelesen:

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
   er ist zum Eckstein geworden;
vom Herrn ist das geschehen
und es ist wunderbar in unseren Augen?

44

Und wer auf diesen Stein fällt,
   wird zerschellen;
auf wen der Stein aber fällt,
   den wird er zermalmen.

43

Darum sage ich euch:
Das Reich Gottes wird euch weggenommen
   und einem Volk gegeben werden,
   das die Früchte des Reiches Gottes bringt.

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Die Ältesten des Volkes und die Hohepriester sind diejenigen, die die Verantwortung der Glaubensweitergabe und die Sorge umeinander übernommen haben. Sie sollten mit ihrem Leben (Reden und Tun) ein Vorbild für andere sein. Sie sollten die Früchte des Weinbergs / des Reiches Gottes bringen.

Mit dem Gleichnis hält Jesus ihnen unmissverständlich einen Spiegel vor. Er sagt ihnen: „Ihr seid diejenigen, die keine guten Früchte bringen. Schaut, wie ihr mit den Menschen umgeht und sogar vor dem Mord an Gottes Sohn habt ihr keine Skrupel!“  Und Jesus fragt sie, welche Konsequenzen Gott ziehen wird: „Was wird der Herr mit den Winzern tun?“ Die Zuhörer finden selbst die Antwort darauf: „Er wird diese bösen Menschen vernichten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, wenn es Zeit dafür ist.“

Ich frage mich: „Wie würden wir darauf reagieren, wenn Jesus uns heute eine Geschichte erzählen würde, in der wir ebenso klar wie seine Zuhörer damals erkennen, welche Rolle wir darin spielen?“

Angesichts des großen Unrechts überall auf der Welt ist mir das Bild vom Eckstein ein Trost: Gott selbst wird Gerechtigkeit herstellen und in Jesus gibt er uns den Eckstein, das heißt die Orientierung, die wir im Leben brauchen. Wir sind gemeint! Übernehmen wir Verantwortung, jede und jeder im eigenen Verantwortungsbereich und bringen wir Früchte – jede und jeder so, wie sie oder er es vermag.

Eine gesegnete, frohe neue Woche wünscht dir/Ihnen

Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin