Liebe Leserin, lieber Leser,
Jesus lehrt wie einer der Vollmacht hat. Jesus handelt im Auftrag von Gott. Er ist gesandt im Namen Gottes und er kann Machttaten vollbringen, das lesen wir heute im Evangelium.
21 In Kafárnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge
und lehrte.
22 Und die Menschen waren voll Staunen über seine Lehre;
denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat,
nicht wie die Schriftgelehrten.
23 In ihrer Synagoge war ein Mensch,
der von einem unreinen Geist besessen war.
Der begann zu schreien:
24 Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret?
Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen?
Ich weiß, wer du bist:
der Heilige Gottes.
25 Da drohte ihm Jesus: Schweig und verlass ihn!
26 Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her
und verließ ihn mit lautem Geschrei.
27 Da erschraken alle
und einer fragte den andern: Was ist das?
Eine neue Lehre mit Vollmacht:
Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl.
28 Und sein Ruf
verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.
Jesus hat die Macht, in der Synagoge in Kafarnaum den "unreinen Geist" zum Schweigen zu bringen und einen Menschen von diesem unreinen Geist zu befreien. Die Leute erschrecken und fragen: „Was ist das? Eine neue Lehre mit Vollmacht: Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl!“
Diese "neue Lehre" fasst Jesus an anderer Stelle mit den Worten zusammen: "Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst!".
Diese neue Lehre hat die Macht, böse Geister zu vertreiben. Jesus zeigt, dass die Liebe stärker als das Böse ist. Die Liebe kann das Böse vertreiben. Die Liebe kann zum Leben befreien.
Wie sehr wünschte ich mir, dass Jesus die heutigen unreinen Geister, das Böse in unserer Zeit vertreiben würde und da fällt mir so manches ein:
Besserwisserei, Betrug, Blindheit für Not, fake news, Gewalttaten, Gleichgültigkeit, Hinterhältigkeit, Kriegstreiberei, Lügen, Machtgehabe, Verleumdung, Verschwörungstheorien, Zerstörung der Schöpfung...
Jesus hat die Macht, unreine Geister zum Schweigen zu bringen. Es ist nicht die kirchliche Macht und auch nicht die Macht von Politikern und Staatsmännern, die das vollbringt. Es ist die Macht der Liebe.
Der Evangelist Markus lässt den unreinen Geist in seinem Evangelium rufen: "Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret?". Das klingt ziemlich modern. Viele Menschen sagen heute, sie hätten mit diesem Jesus von Nazareth und mit dem Glauben nichts zu tun. Sie (ver-)trauen diesem Jesus und seiner Botschaft nicht. Wir wissen nicht, ob sie nicht doch irgendwann in ihrem Leben noch die Erfahrung machen können, dass der Glaube an Jesus, Gottes Sohn, ein gutes Fundament ist, das durch das Leben trägt. Aber wir können versuchen, dazu beizutragen, indem wir durch unser Reden und Tun Vorbild sind. Die frohe Botschaft aus diesem Evangelium deute ich so: Wir können auf die göttliche Vollmacht vertrauen. Da, wo für uns alles ausweglos erscheint, da können wir darauf hoffen und vertrauen, dass Gott mit Macht eingreift. Auch in unserer Unsicherheit, in unserem Unglauben, wenn wir selbst von einem „unreinen Geist besessen“ sind.
Natürlich sollen wir aber auch unseren Beitrag leisten und unser Leben an der "neuen Lehre" Jesu ausrichten. Wir haben den Auftrag, uns immer wieder neu für das Gute, für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. - jede an ihrem und jeder an seinem Platz im Alltag mit den eigenen Begabungen. Dabei sind wir nicht allein. Der Heilige Geist ist mit göttlicher Vollmacht dabei.
Eine gute neue Woche wünscht dir/ Ihnen
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin