Liebe Leserin, lieber Leser,
zwei Gleichnisse werden uns heute im Evangelium erzählt, in denen Jesus Gottes Reich beschreibt. Jesus beschreibt also, wie es ist, im (Be-)Reich Gottes zu sein.
Wenn wir als Christen leben, dann sind wir schon heute und hier in Gottes Bereich und glauben außerdem daran, dass wir nach unserem Tod in einem heilenden, reinigenden Übergang unsere menschlichen Sorgen, Schmerzen, Ängste, unsere Schuld und menschlichen Einschränkungen verlieren und Gott ganz erkennen dürfen.
In jener Zeit |
dann schläft er und steht wieder auf, |
Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, |
Sobald aber die Frucht reif ist, |
Er sagte: |
Es gleicht einem Senfkorn. |
Ist es aber gesät, |
Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, |
Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; |
Im ersten Gleichnis sät der Mann Samen auf den Acker. Er tut das was er kann. Er leistet seinen Beitrag. Er kann nicht „machen“ dass es keimt und wächst. Er muss Vertrauen und Geduld haben und warten.
So ist es auch in unserem Leben: Wir können nach unseren persönlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten unseren Beitrag leisten und das tun, was uns möglich ist: in unseren Beziehungen, bei der Erziehung unserer Kinder, im beruflichen oder ehrenamtlichen Einsatz. Doch dann dürfen wir die Verantwortung auch abgeben und darauf vertrauen, dass Gott es gut machen wird und das Wesentliche selbst übernimmt. Dieses Wissen kann uns gelassener leben lassen und froh machen.
Am Ende heißt es nämlich: Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da.
Im zweiten Gleichnis geht das Senfkorn auf. Das Senfkorn ist sehr klein und wird zu einem großen Gewächs, das den Vögeln des Himmels Wohnung bietet.
Das Senfkorn geht auf, wie die Pflanzen in unseren Gärten und auf unseren Feldern, die man früher Unkraut nannte und die man heute als „Beikraut“ bezeichnet. Immer haben wir den Eindruck, dass diese Pflanzen, die nicht von uns vorgesehenen waren, besser wachsen als das, was wir gesät oder gepflanzt haben.
Vielleicht will Jesus uns sagen: Wir können es nicht verhindern. Das Reich Gottes kommt und es ist groß, hat Platz für alle und wird euch Wohnung bieten.
Ist das nicht eine großartige Aussicht?
Dass wir alle in der neuen Woche etwas von dem anbrechenden Reich Gottes erfahren dürfen, dies wünsche ich uns
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin