3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden zum 11. Sonntag im Jahreskreis

Blick zum Himmel (c) Bild: Martin Liebau In: Pfarrbriefservice.de
Blick zum Himmel
Datum:
Mo. 10. Juni 2024
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leserin, lieber Leser,

zwei Gleichnisse werden uns heute im Evangelium erzählt, in denen Jesus Gottes Reich beschreibt. Jesus beschreibt also, wie es ist, im (Be-)Reich Gottes zu sein.

Wenn wir als Christen leben, dann sind wir schon heute und hier in Gottes Bereich und glauben außerdem daran, dass wir nach unserem Tod in einem heilenden, reinigenden Übergang unsere menschlichen Sorgen, Schmerzen, Ängste, unsere Schuld und menschlichen Einschränkungen verlieren und Gott ganz erkennen dürfen.

Evangelium (Mk 4,26-34)

In jener Zeit
   sprach Jesus zu der Menge:
Mit dem Reich Gottes ist es so,
   wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät;

dann schläft er und steht wieder auf,
es wird Nacht und wird Tag,
der Samen keimt und wächst
und der Mann weiß nicht, wie.

Die Erde bringt von selbst ihre Frucht,
zuerst den Halm,
dann die Ähre,
dann das volle Korn in der Ähre.

Sobald aber die Frucht reif ist,
   legt er die Sichel an;
denn die Zeit der Ernte ist da.

Er sagte:
   Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen,
mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben?

Es gleicht einem Senfkorn.
Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern,
   die man in die Erde sät.

Ist es aber gesät,
   dann geht es auf
   und wird größer als alle anderen Gewächse
und treibt große Zweige,
sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.

Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort,
   so wie sie es aufnehmen konnten.

Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen;
seinen Jüngern aber erklärte er alles,
   wenn er mit ihnen allein war.

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Im ersten Gleichnis sät der Mann Samen auf den Acker. Er tut das was er kann. Er leistet seinen Beitrag. Er kann nicht „machen“ dass es keimt und wächst. Er muss Vertrauen und Geduld haben und warten.

So ist es auch in unserem Leben: Wir können nach unseren persönlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten unseren Beitrag leisten und das tun, was uns möglich ist: in unseren Beziehungen, bei der Erziehung unserer Kinder, im beruflichen oder ehrenamtlichen Einsatz. Doch dann dürfen wir die Verantwortung auch abgeben und darauf vertrauen, dass Gott es gut machen wird und das Wesentliche selbst übernimmt. Dieses Wissen kann uns gelassener leben lassen und froh machen.

Am Ende heißt es nämlich: Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da.

Im zweiten Gleichnis geht das Senfkorn auf. Das Senfkorn ist sehr klein und wird zu einem großen Gewächs, das den Vögeln des Himmels Wohnung bietet.

Das Senfkorn geht auf, wie die Pflanzen in unseren Gärten und auf unseren Feldern, die man früher Unkraut nannte und die man heute als „Beikraut“ bezeichnet. Immer haben wir den Eindruck, dass diese Pflanzen, die nicht von uns vorgesehenen waren, besser wachsen als das, was wir gesät oder gepflanzt haben.

Vielleicht will Jesus uns sagen: Wir können es nicht verhindern. Das Reich Gottes kommt und es ist groß, hat Platz für alle und wird euch Wohnung bieten.

Ist das nicht eine großartige Aussicht?

Dass wir alle in der neuen Woche etwas von dem anbrechenden Reich Gottes erfahren dürfen, dies wünsche ich uns

Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin