Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Diese Fragen Jesu an die Jünger, die mit ihm im Boot sitzen, trifft voll ins Schwarze!
Wer ist denn dieser, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen?
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An jenem Tag, |
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Sie schickten die Leute fort |
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Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm |
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Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. |
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Da stand er auf, |
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Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? |
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Da ergriff sie große Furcht |
Ob Jesus wirklich einen Sturm beendet hat, kann ich nicht sagen. Das ist nicht das Entscheidende dieser „nachösterlichen Wundergeschichte“. Sie will zeigen, dass Jesus Auferstehung etwas verändert hat: Er führt sowohl ein neues Leben bei Gott und ist auch in dieser Welt gegenwärtig. Die ersten Christengemeinden sahen sich umgeben von verschiedenen Bedrohungen und so wurden solche Geschichten vor allem erzählt, um die eigene Angst zu überwinden und sich der Gegenwart Jesu zu vergewissern.
Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Diese Fragen Jesu an die Jünger, die mit ihm im Boot sitzen, trifft voll ins Schwarze! Obwohl sie mit Jesus gemeinsam unterwegs sind und er mit ihnen redet, sie sein Beispiel sehen, er (allerdings schlafend) bei ihnen ist, haben sie Angst und fürchten um ihr Leben. Das ist angesichts der beschriebenen Gefahr verständlich.
Wenn ich auf meinen eigenen Lebensweg schaue, auf dem mir auch so mancher „Sturm entgegenbläst“ und meine Sicherheiten in Frage stellt, muss ich feststellen: Es geht mir tatsächlich auch nicht anders als den Jüngern im Boot. Ich bin verunsichert und zittere insgeheim, voller Angst, dass alles aus dem Ruder läuft und ich nicht mehr in der Lage bin die Situation, mein Leben, zu bewältigen.
„Warum hast du solche Angst? Hast du noch keinen Glauben?“, so fragt Jesus nun auch mich/uns in so mancher Bedrängnis. Wie antworte ich, wie antworten wir darauf? Nehmen wir uns an dieser Stelle doch einmal kurz Zeit, diesen Fragen nachzuspüren.
Von den Jüngern ist keine Antwort überliefert. Es heißt lediglich, dass sie große Furcht ergriff und sie zueinander sagten: Wer ist denn dieser, dass ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen? Auch mir stellt sich immer wieder diese Frage: Wer ist Jesus für mich? Vertraue ich auf seine Gegenwart in meinem Leben? Spüre ich seine Nähe und Beistand - auch in „stürmischen Zeiten“?
Eine gesegnete Woche!
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent