3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden zum 18. Sonntag im Jahreskreis

Brot des Lebens (c) congerdesign / cc0 – gemeinfrei / Quelle: pixabay.com
Brot des Lebens
Datum:
Mo. 29. Juli 2024
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leserin, lieber Leser,

Menschen suchen Jesus. Es kommt zu einem Gespräch. Doch immer wieder hat man den Eindruck, dass sie aneinander vorbeireden.

Evangelium (Joh 6,24-35)

In jener Zeit,
   als die Leute sahen,
   dass weder Jesus noch seine Jünger
   am Ufer des Sees von Galiläa waren,
   stiegen sie in die Boote,
fuhren nach Kafárnaum
und suchten Jesus.

Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden,
   fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierhergekommen?

Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch:
Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt,
   sondern weil ihr von den Broten gegessen habt
   und satt geworden seid.

Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt,
   sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt
   und die der Menschensohn euch geben wird!
Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.

Da fragten sie ihn:
   Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?

Jesus antwortete ihnen:
   Das ist das Werk Gottes,
   dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Sie sagten zu ihm:
   Welches Zeichen tust du denn,
   damit wir es sehen und dir glauben?
Was für ein Werk tust du?

Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen,
wie es in der Schrift heißt:
   Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.

Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch:
Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben,
   sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.

Denn das Brot, das Gott gibt,
   kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.

Da baten sie ihn:
   Herr, gib uns immer dieses Brot!

Jesus antwortete ihnen:
   Ich bin das Brot des Lebens;
wer zu mir kommt,
   wird nie mehr hungern,
und wer an mich glaubt,
   wird nie mehr Durst haben.

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Die Menschen finden Jesus am anderen Ufer des Sees und fragen ihn, wann er hierhergekommen sei.

Jesus antwortet nicht auf ihre Frage nach der Ankunftszeit, vielmehr zeigt er ihnen, dass er sie durchschaut hat: Ihr seid nur hier, weil ihr satt geworden seid als das Brot verteilt wurde! Euch geht es darum, wieder Brot zum Essen zu bekommen. 

In den Zeilen des Textes davor hat Jesus die Menschen bei der Brotvermehrung gespeist. Jetzt könnte man meinen, speist er die Leute mit Worten ab. Er sagt ihnen: Es geht nicht um dieses Zeichen, das ihr gesehen habt und es geht nicht um das Brot, das ihr gegessen habt. Es geht nicht um dieses Brot, das verdirbt. Dafür sollt ihr euch nicht abmühen.

Der Evangelist Johannes spielt gerne mit Begriffen: Er zeigt die alltägliche Bedeutung und weist auf die theologische Bedeutung hin. Diese Übertragung mutet er den Menschen damals und uns heute zu.

Denn nun wird klar, dass es um eine einzige, wichtige Aussage geht, nämlich um die Bedeutung, die Jesus für uns hat, wenn er sagt: Ich bin das Brot des Lebens.

So fordert Jesus uns im Text auf, weniger an den Bauch zu denken als vielmehr an das wirklich Wichtige: Wir sollen nicht nur an das Leben hier und heute denken, sondern das ewige Leben nicht vergessen. Brot hält den Menschen am Leben.

Aber im Wort Gottes hört der Mensch, dass er ein Leben hat, das kein Hungertod beenden kann. Dieses Brot – die Verbundenheit mit Jesus – bedeutet, dass jeder Mensch in jeder Situation in Gottes unvorstellbarer ewiger Liebe geborgen ist.

Diese Botschaft vom Brot des Lebens ist uns vertraut und zugleich fremd. Wir müssen sie uns immer wieder sagen lassen. Wir brauchen diese Ermutigung wie das tägliche Brot. Weil Jesus Christus menschgewordener Gott ist, darf er sich als „Brot des Lebens“ bezeichnen. Der Glaube daran macht lebendig und kann von Angst und Resignation befreien. Das Wort Gottes hält wie Brot den Menschen am Leben, aber am wirklichen Leben, dem ewigen Leben in Gottes Hand.

Eine gesegnete neue Woche wünscht
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin