3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden zum 16. Sonntag im Jahreskreis

An der Quelle (c) Bild: N. Schwarz © GemeindebriefDruckerei.de In: Pfarrbriefservice.de
An der Quelle
Datum:
Mi. 17. Juli 2024
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leserin, lieber Leser,

Jesus und diejenigen, die er beauftragt und die sich in Dienst nehmen lassen, pflegen Rituale. Das könnten wir heute aus dem Evangelium herauslesen.

Evangelium (Mk 6,30-34)

In jener Zeit
   versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte,
   wieder bei ihm
und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.

Da sagte er zu ihnen:
   Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind,
und ruht ein wenig aus!
Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen,
so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen.

Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend,
   um allein zu sein.

Aber man sah sie abfahren
und viele erfuhren davon;
sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin
   und kamen noch vor ihnen an.

Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen
   und hatte Mitleid mit ihnen;
denn sie waren wie Schafe,
   die keinen Hirten haben.
Und er lehrte sie lange.

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Es ist ein wiederkehrender Austausch: Die von Jesus beauftragten Männer (und sicher auch Frauen) versammeln sich und berichten Jesus aus ihrem Alltag. Dies tun sie nicht im Einzelgespräch mit Jesu, sondern miteinander.  Sie berichten wahrscheinlich von Ärger, von Menschen, die nichts vom Gottes Reich wissen möchten, von Unsicherheit, auch von Verfolgung und Angst, von wohltuenden, heilenden Begegnungen, von Menschen, die den Glauben angenommen haben und von der Freude, die ihnen ihre Arbeit macht.

Die Treffen sorgen für Bestärkung und Motivation und dienen zur gegenseitigen Absicherung, denn sie möchten wissen, ob sie noch auf dem richtigen Weg miteinander unterwegs sind. Jesus ist ihre Mitte. Um ihn versammeln sie sich.

Dieses Vorgehen kann uns Beispiel geben im Umgang miteinander, beruflich und im Ehrenamt.

Manchmal ist die Arbeit zu viel.

Jesus fordert die Freunde auf, mit ihm an einen einsamen Ort zu gehen und sich auszuruhen, denn es gibt viel zu tun und es bleibt den Mitarbeitenden oft nicht einmal Zeit zum Essen. Jesus will nicht, dass die Freunde bis zur Erschöpfung arbeiten. Er weiß, wie wichtig das Innehalten und Kraftschöpfen ist. Von ihm kommt die Aufforderung, ja, er gibt die Erlaubnis zum Ausruhen! Das tut uns gut.

Und wir? Wie sind wir unterwegs?

Versammeln wir uns auch um Jesus, um uns gegenseitig zu bestärken und zu versichern, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind?

Hören wir auf das, was Jesus uns zu sagen hat in der Heiligen Schrift?

Bewegen wir die Worte im Herzen und nehmen das mit, was uns aufrüttelt, zum Nachdenken bringt, was uns anrührt, was uns bestärkt und ermutigt?

Im Evangelium lesen wir weiter, dass sie sich gemeinsam auf den Weg machen mit dem Ziel, allein zu sein. Doch sie werden beobachtet und eine große Menschenmenge erwartet sie auf der anderen Seite des Sees.

Jesus sieht die Menschen, er hat Mitleid mit denen, die von ihm erhoffen und erwarten, dass er sich Zeit für sie nimmt und er lehrt sie lange.

Jesus schickt die Menschen damals und uns nicht weg und er ist für sie und uns da, wenn wir etwas von ihm erhoffen und erwarten. Er gibt uns das, was wir brauchen.

Gott ist rund um die Uhr für uns da – dies kann kein Mensch für andere Menschen tun. Vielleicht denken wir darüber nach und können auf diese Weise wieder einmal ein kleines Stückchen von Gottes Größe begreifen?

Vielleicht haben die Jüngerinnen und Jünger, während Jesus die Menschen lehrte, einfach Pause gemacht, auch wenn der Ort sich anders darstellte, als erwartet.

Wir erleben häufig, dass unseren Plänen etwas dazwischenkommt. Damit gut zurechtzukommen, erfordert Flexibilität, die Gewissheit, dass Gott an unserer Seite ist und ein frohes Herz.

Erlauben wir uns, gerade jetzt in der Urlaubszeit, Pause zu machen und gestatten wir dies auch anderen! In diesem Sinne wünsche ich uns eine gute neue Woche!

Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin