3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 18. Sonntag im Jahreskreis

Geheimnis des Glaubens (c) Bild: Bernhard Riedl In: Pfarrbriefservice.de
Geheimnis des Glaubens
Datum:
Di. 13. Aug. 2024
Von:
Peter Heiligenthal

Was bedeutet das: "Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank" ?

Joh 6,51-58


51



In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
Ich bin das lebendige Brot,
   das vom Himmel herabgekommen ist.
Wer von diesem Brot isst,
   wird in Ewigkeit leben.
Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch
für das Leben der Welt.

52

Da stritten sich die Juden
und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?

53

Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch:
Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst
   und sein Blut nicht trinkt,
   habt ihr das Leben nicht in euch.

54

Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt,
   hat das ewige Leben
und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag.

55

Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise
und mein Blut ist wahrhaft ein Trank.

56

Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt,
   der bleibt in mir
   und ich bleibe in ihm.

57

Wie mich der lebendige Vater gesandt hat
   und wie ich durch den Vater lebe,
   so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.

58


Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.
Es ist nicht wie das Brot, das die Väter gegessen haben,
sie sind gestorben.
Wer aber dieses Brot isst,
   wird leben in Ewigkeit.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Wieder ein Evangelium aus der sogenannten „Brotrede“ Jesu, in der er - ganz im Sinne der Theologie des Johannes - ein falsches Verständnis seines „Machtzeichens“, der Brotvermehrung (Joh 6,15), abwehrt. Mit seinen Erklärungen eröffnet er ein tieferes Verstehen der „Zeichenhaftigkeit seines Wirkens und Lebens“: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist - damit erhebt Jesus den Anspruch der Einzigartigkeit. Nur er allein kann das menschliche Verlangen nach wirklichem Leben stillen (Praktisches Bibellexikon Herder).

In diesem Text wird das sakramentale Denken des Johannes sichtbar: Jesus gibt sein Fleisch und sein Blut zur Speise und zum Trank. Durch seinen Tod am Kreuz und die beim Abendmahl gestiftete Gemeinschaft mit ihm und untereinander ist der neue Heilsweg aufgezeigt. Brot ist dabei das „Bild-Wort“ für alles, was für unser Leben notwendig ist. Der Genuss dieses Brotes, die Verbindung mit Jesus, dem Messias, schenkt neues, unvergängliches Leben.

Auch für uns heute sind die Worte Jesu - wie für die Juden damals - nicht leicht nachzuvollziehen und manch eine/r fragt sich vielleicht - trotz Kommunion - und Firmkurs (und schlauer theologischer Deutungen) - auch: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Wie kann das Leben und Sterben eines Menschen vor zweitausend Jahren für uns heute gegenwärtig und zum Segen und Heil werden? Es ist und wird - für unser durch Raum und Zeit begrenztes menschliches Denken und Verstehen - immer ein Geheimnis des Glaubens bleiben.

Ich glaube, so will ich an dieser Stelle bekennen, dass beim Brotbrechen, beim (Aus)Teilen, beim gemeinsamen Feiern, Erinnern und Essen in der Eucharistiefeier, das Leben, Sterben und die Auferstehung Jesu gegenwärtig wird. So ist Jesu selbst Realität in meinem eigenen Leben und darüber hinaus: Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.

Ihnen allen gesegnete Sommertage!

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent