3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 31. Sonntag im Jahreskreis

Nehmen und Geben (c) Bild: Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
Nehmen und Geben
Datum:
Do. 31. Okt. 2024
Von:
Peter Heiligenthal

"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben; du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" - wirklich?

Mk 12,28b-34


28b

In jener Zeit
   ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin
und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen?

29

Jesus antwortete:
Das erste ist: Höre, Israel,
der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.

30

Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben
   mit ganzem Herzen und ganzer Seele,
   mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft.

31

Als zweites kommt hinzu:
   Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.

32

Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister!
Ganz richtig hast du gesagt:
   Er allein ist der Herr
   und es gibt keinen anderen außer ihm

33

und ihn mit ganzem Herzen,
   ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben
   und den Nächsten zu lieben wie sich selbst,
   ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer.

34

Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte,
und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes.
Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Die Goldene Regel! Wer kennt sie nicht! Aus unserer heutigen Sprachwelt kennen wir sicher alle auch den Satz: „Was Du nicht willst, das man dir tu, dass füg auch keinem anderen zu“! Von Kindheit an begleitet uns dieser Gedanke und doch ist es manchmal sehr schwer, danach zu handeln, nämlich immer dann, wenn für uns selbst irgendein vermeintlicher Vorteil herausspringen würde. Gott lieben und den Nächsten, wie sich selbst: Mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben. Lieben, das heißt in diesem Zusammenhang: Dem anderen das zuzugestehen, dass ich mir selbst in der Situation von dem/der Anderen wünsche. So einfach und doch so schwer. Eine Herausforderung für uns alle!

Jesus sagt zu dem Schriftgelehrten, dass er nicht fern ist vom Reich Gottes, da er mit „Verständnis geantwortet hatte“. Mir stellen sich unwillkürlich an dieser Stelle die Fragen: Wie sieht es mit meinem eigenen „Verständnis“, mit meinem Herzen, meinem Verstand und meiner Kraft aus? Welche Prioritäten setze ich? Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den drei genannten „Komponenten“, Gottesliebe, Nächsten - und Selbstliebe ist Grundlage und Voraussetzung für ein gutes, harmonisches Leben mit sich selbst, mit anderen und damit auch für meine Nähe oder auch den Abstand zum Reich Gottes. Dem Nächsten und mir selbst das zuzugestehen, was ich, was der/die Andere zum Leben braucht und was ich natürlich auch leisten kann, darauf kommt es an!

Wenn ich auf mein eigenes Leben schaue, dann tritt manchmal die Nächstenliebe in Bezug auf die Selbstliebe in den Hintergrund, oder auch umgekehrt. Doch nur wer sich selbst, so wie er/sie nun einmal ist liebt, wird auch andere lieben können und damit auch Gott/Jesus, der uns gesagt hat: Was ihr einem meiner geringsten Brüder und Schwestern tut, das tut ihr mir.

Ihnen allen eine gesegnete neue Woche!

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent