3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden zum 2. Adventssonntag

Steinig (c) Bild: Christian Schmitt In: Pfarrbriefservice.de
Steinig
Datum:
Mo. 2. Dez. 2024
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leserin, lieber Leser,

im heutigen Evangelium beschreibt Lukas, dass Johannes der Täufer von Gott ermächtigt, sein prophetisches Wirken startet. Vermutlich stellt Lukas dieses Handeln deshalb so ausführlich in den geschichtlichen Zusammenhang, weil er die Bedeutung der Botschaft des Täufers Johannes betonen will.

Evangelium (Lk 3,1-6)

Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tibérius;
Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa,
Herodes Tetrárch von Galiläa,
sein Bruder Philíppus Tetrárch von Ituräa und der Trachonítis,
Lysánias Tetrárch von Abiléne;

Hohepriester waren Hannas und Kájaphas.
Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes,
   den Sohn des Zacharías.

Und er zog in die Gegend am Jordan
und verkündete dort überall
   die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden,
   wie im Buch der Reden des Propheten Jesája geschrieben steht:

Stimme eines Rufers in der Wüste:
Bereitet den Weg des Herrn!
Macht gerade seine Straßen!

Jede Schlucht soll aufgefüllt
   und jeder Berg und Hügel abgetragen werden.
Was krumm ist, soll gerade,
   was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden.

Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Johannes der Täufer startet sein prophetisches Wirken. In der Wüste ergeht das Wort Gottes an ihn persönlich.

Die Wüste ist ein lebensfeindlicher Ort. Hier ist hohe Konzentration gefordert, damit man heil durchkommt. Johannes Entscheidung, sich in Gottes Namen auf den Weg zu machen, muss in vollem Bewusstsein geschehen sein.

In der Gegend am Jordan – nicht in den großen Städten – verkündet er, dass alle Menschen Gottes Heil schauen werden, wenn sie die Möglichkeiten schaffen, dass Gott zu ihnen kommen kann. Ich meine, dass dies eine frohe Botschaft ist und keine Drohbotschaft – wie ich es auch schon in Predigten zu diesem Text gehört habe.

Dabei verweist Johannes auf den alttestamentlichen Propheten Jesaja.

Bei Jesaja 40,3-5 lesen wir:

3 Eine Stimme ruft: / In der Wüste bahnt den Weg des HERRN, ebnet in der Steppe eine Straße / für unseren Gott!

4 Jedes Tal soll sich heben, / jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, / und was hüglig ist, werde eben.

5 Dann offenbart sich die Herrlichkeit des HERRN, / alles Fleisch wird sie sehen. / Ja, der Mund des HERRN hat gesprochen.

Johannes, der Täufer, tauchte eine Person in Wasser vollständig unter. Dieses Untertauchen hatte eine symbolische Funktion und war keine magische Handlung. Es diente nicht zur Reinigung von Schmutz, sondern zur vollständigen Reinigung des Menschen an Körper und Seele. Es war ein Zeichen des inneren Umkehrprozesses, denn die Taufe war natürlich mit der Forderung nach Umkehr verbunden. Wer einmal getauft worden war, konnte nicht noch einmal kommen, denn sonst wäre diese Umkehr keine Umkehr gewesen.

Als Getaufte sind wir auch heute unauslöschlich Kinder Gottes geworden.

Und wie ist das mit unserer Umkehr heute?

Müssen wir nicht immer wieder innehalten, uns neu ausrichten, damit Gott in unserem Leben ankommen kann und unser Herz froh macht?

Was sind die Berge und Hügel, krummen und unebenen Wege in unserem Alltag?

Was hindert Gott daran, zu uns zu kommen?

Wo können wir Möglichkeiten schaffen, dass Gott uns erreicht?

Darüber lohnt es sich gerade im Advent nachzudenken und daraus Konsequenzen zu ziehen.

Wir dürfen uns freuen: „Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen“

Eine gesegnete neue Adventswoche wünscht

Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin