3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zu Weihnachten 25. Dezember 2024

Bronzerelief des Künstlers Klaus Ringwald (1939-2011) am Hauptportal des Villinger Münsters (c) Bild: Friedbert Simon In: Pfarrbriefservice.de
Bronzerelief des Künstlers Klaus Ringwald (1939-2011) am Hauptportal des Villinger Münsters
Datum:
Mi. 25. Dez. 2024
Von:
Peter Heiligenthal

Wir feiern Weihnachten, das Fest der Menschwerdung Gottes heute gemäß vieler im Laufe der Zeit entstanden Traditionen. Unterschiedliche Brauchtümer, je nach kulturellem und zeitlichem Hintergrund, gibt es dazu überall auf dieser Erde. Doch das Wesentliche ist immer, die Menschwerdung Gottes, zu feiern, dass das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, in die Welt kam und in der Finsternis erhellt.

Joh 1,1-18

1

Im Anfang war das Wort
und das Wort war bei Gott
und das Wort war Gott.

2

Dieses war im Anfang bei Gott.

3

Alles ist durch das Wort geworden
   und ohne es wurde nichts, was geworden ist.

4

In ihm war Leben
   und das Leben war das Licht der Menschen.

5

Und das Licht leuchtet in der Finsternis
   und die Finsternis hat es nicht erfasst.

6

Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt;
sein Name war Johannes.

7

Er kam als Zeuge,
   um Zeugnis abzulegen für das Licht,
   damit alle durch ihn zum Glauben kommen.

8

Er war nicht selbst das Licht,
   er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.

9

Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet,
   kam in die Welt.

10

Er war in der Welt
   und die Welt ist durch ihn geworden,
   aber die Welt erkannte ihn nicht.

11

Er kam in sein Eigentum,
   aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.

12

Allen aber, die ihn aufnahmen,
   gab er Macht, Kinder Gottes zu werden,
allen, die an seinen Namen glauben,

13

die nicht aus dem Blut,
   nicht aus dem Willen des Fleisches,
   nicht aus dem Willen des Mannes,
   sondern aus Gott geboren sind.

14


Und das Wort ist Fleisch geworden
   und hat unter uns gewohnt
und wir haben seine Herrlichkeit geschaut,
die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,
   voll Gnade und Wahrheit.

15


Johannes legt Zeugnis für ihn ab
und ruft:
   Dieser war es, über den ich gesagt habe:
   Er, der nach mir kommt,
   ist mir voraus, weil er vor mir war.

16

Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen,
   Gnade über Gnade.

17

Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben,
   die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus.

18

Niemand hat Gott je gesehen.
Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht,
   er hat Kunde gebracht.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Der Prolog zu Beginn des Johannes-Evangeliums. Wunderschöne, tief theologische Gedanken, die Johannes seinem Evangelium voranstellt. Die Inkarnation des Welten-Schöpfers in seinem Eigentum (Vers 11)! Ganz anders als die drei synoptischen Evangelien beschreibt Johannes für „seine“ Gemeinde die Menschwerdung Gottes: Und das Wort ist Fleisch geworden (Vers 14)!

Am Anfang war das Wort, der Logos! So wie im ersten Kapitel des Buches Genesis, beim priesterschriftlichen Schöpfungslied, wird Neues durch Gottes Wort (Gen 1,3 + 4 ff). Alles ist durch das Wort geworden (Vers 3) betont Johannes und knüpft damit direkt an diesen Text im Alten Testament an.

Wir feiern Weihnachten, das Fest der Menschwerdung Gottes heute gemäß vieler im Laufe der Zeit entstanden Traditionen. Unterschiedliche Brauchtümer, je nach kulturellem und zeitlichem Hintergrund, gibt es dazu überall auf dieser Erde. Doch das Wesentliche ist immer, die Menschwerdung Gottes, zu feiern, dass das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, in die Welt kam und in der Finsternis erhellt.

Dies ist unser christlicher Glaube. Gott, der allmächtige Schöpfer entäußert sich und wird in Jesus einer von uns. In allem uns gleich, außer der Sünde!

Der große Theologe Karl Rahner formulierte dazu:

‚Wenn wir sagen: Es ist Weihnachten, dann sagen wir: Gott hat sein letztes, sein tiefstes, sein schönstes Wort im fleischgewordenen Wort in die Welt hineingesagt, ein Wort, das nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, weil es Gottes endgültige Tat, weil es Gott selbst in der Welt ist. Und dieses Wort heißt: Ich liebe dich, du Welt und du Mensch. Das ist ein unerwartetes, ein ganz unwahrscheinliches Wort. Denn wie kann man dieses Wort sagen, wenn man den Menschen und die Welt und beider grauenvolle und leere Abgründe kennt. Gott aber kennt sie besser als wir Und er hat dieses Wort doch gesagt‘.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes und wahrhaft frohes Weihnachten.

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent