3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden zum Fest der Darstellung des Herrn

Spuren des Lichts (c) Bild: Doris Hopf, dorishopf.de In: Pfarrbriefservice.de
Spuren des Lichts
Datum:
Mo. 27. Jan. 2025
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Evangelist Lukas hebt in der heutigen Begegnung der Eltern Jesu mit Simeon und Hannah die besondere Stellung und den Auftrag des Kindes Jesus hervor.

Evangelium (Lk 2,22-40)

Als sich für die Eltern Jesu
   die Tage der vom Gesetz des Mose
   vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten,
brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf,
   um es dem Herrn darzustellen,

wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist:
   Jede männliche Erstgeburt
   soll dem Herrn heilig genannt werden.

Auch wollten sie ihr Opfer darbringen,
   wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt:
ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.

Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Símeon.
Dieser Mann war gerecht und fromm
   und wartete auf den Trost Israels
und der Heilige Geist ruhte auf ihm.

Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden,
   er werde den Tod nicht schauen,
   ehe er den Christus des Herrn gesehen habe.

Er wurde vom Geist in den Tempel geführt;
und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten,
   um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war,

nahm Símeon das Kind in seine Arme
und pries Gott mit den Worten:

Nun lässt du, Herr,
   deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.

Denn meine Augen haben das Heil gesehen,

das du vor allen Völkern bereitet hast,

ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
   und Herrlichkeit für dein Volk Israel.

ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
   und Herrlichkeit für dein Volk Israel.

Sein Vater und seine Mutter
   staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.

Und Símeon segnete sie
und sagte zu Maria, der Mutter Jesu:
   Siehe, dieser ist dazu bestimmt,
   dass in Israel viele zu Fall kommen
   und aufgerichtet werden,
und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird, -

und deine Seele wird ein Schwert durchdringen.
So sollen die Gedanken vieler Herzen offenbar werden.

Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin,
eine Tochter Pénuëls, aus dem Stamm Ascher.
Sie war schon hochbetagt.
Als junges Mädchen hatte sie geheiratet
   und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt;

nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren.
Sie hielt sich ständig im Tempel auf
   und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.

Zu derselben Stunde trat sie hinzu,
pries Gott
und sprach über das Kind
   zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.

Als seine Eltern alles getan hatten,
   was das Gesetz des Herrn vorschreibt,
   kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück.

Das Kind wuchs heran und wurde stark,
   erfüllt mit Weisheit,
und Gottes Gnade ruhte auf ihm.

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Tiefe Überzeugung und großer Glaube spricht aus Simeon. Es sind Worte eines gütigen alten Mannes an Maria und Josef. Er ist gerührt, dem Retter zu begegnen, auf den er lange gewartet hat. Seine prophetischen Reden sprechen aber auch von Leid und Schmerz und davon, dass Maria erleben wird, dass Jesus das Volk Israel durch sein Reden und Handeln spalten wird. Maria und Josef staunen über die Worte, die über Jesus gesagt werden.

Auch die Prophetin Hanna preist Gott und spricht über das Kind.  Ihre Worte sind nicht aufgeschrieben aber sie selbst wird genauer beschrieben und wir erfahren, woher sie kommt, wie sie gelebt hat und dass sie eine fromme Frau ist. Hanna wendet sich nicht nur an die Eltern, sie wendet sich an die Öffentlichkeit und spricht zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.  Ihre Verkündigung, wer Jesus ist, richtet sich definitiv an die Öffentlichkeit und damit erweitert sie den Kreis der Menschen, die von Gottes Sohn erfahren sollen.

Wir erinnern uns, wie der Evangelist Lukas zuvor schreibt: Gabriel spricht sehr persönlich zu Maria, die Engel Gottes und der Engelchor sprechen halböffentlich zu den Hirten, Simeon spricht zu Maria und Josef im Familienkreis und Hanna spricht zum Volk ganz öffentlich. So ist Hanna auch ein Zeichen der Ermutigung für eine Verkündigungspraxis, die Frauen stärker berücksichtigt. Damit spannt sich der Bogen bis heute. Hanna und Simeon erkennen, benennen und bekennen, dass das Dunkel durch Jesus, den Sohn Gottes, entmachtet wird und das Licht wächst. Diese beiden Menschen haben ein waches Gespür dafür, wie Gott uns mitten im Leben begegnet. 

In diesem Sinn wünsche ich uns allen eine neue Woche, in der wir immer wieder entdecken dürfen, dass Jesus an unserer Seite ist und unser Leben heller macht.

Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin