3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 3. Sonntag im Jahreskreis

Verkündigung! (c) Bild: Lois Fasching (Skulptur) / Peter Weidemann (Foto) In: Pfarrbriefservice.de
Verkündigung!
Datum:
Mi. 22. Jan. 2025
Von:
Peter Heiligenthal

Schon viele haben es unternommen, eine Erzählung über die Ereignisse abzufassen, die sich unter uns erfüllt haben. Heute hat sich dieses Schriftwort erfüllt!

Lk 1,1-4; 4,14-21

1

Schon viele haben es unternommen,
   eine Erzählung über die Ereignisse abzufassen,
   die sich unter uns erfüllt haben.

2

Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer,
   die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren.

3

Nun habe auch ich mich entschlossen,
   nachdem ich allem von Beginn an sorgfältig nachgegangen bin,
   es für dich, hochverehrter Theóphilus,
   der Reihe nach aufzuschreiben.

4

So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen,
   in der du unterwiesen wurdest.


14

In jener Zeit
   kehrte Jesus,
   erfüllt von der Kraft des Geistes,
   nach Galiläa zurück.
Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend.

15

Er lehrte in den Synagogen
   und wurde von allen gepriesen.

16

So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war,
und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge.
Als er aufstand, um vorzulesen,

17

   reichte man ihm die Buchrolle des Propheten Jesája.
Er öffnete sie
und fand die Stelle, wo geschrieben steht:

18




Der Geist des Herrn ruht auf mir;
   denn er hat mich gesalbt.
Er hat mich gesandt,
   damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe;
damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde
   und den Blinden das Augenlicht;
damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze

19

   und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.

20

Dann schloss er die Buchrolle,
gab sie dem Synagogendiener
   und setzte sich.
Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.

21

Da begann er, ihnen darzulegen:
Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Im heutigen Evangelium beschreibt Lukas in Kapitel 4 Vers 14 den Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu. In den Kapiteln davor lesen wir, dass sich Jesus in der Wüste seiner Bestimmung vergewissert hatte und danach, erfüllt vom Hl. Geist, nach Galiläa zurückkehrte. Dort, in seiner Heimatstadt Nazareth liest Jesus am Sabbat aus dem Buch Jesaja vor und verkündet anschließend, dass sich das eben vorgetragene Schriftwort erfüllt habe: Er selbst ist der von Gott Gesalbte, der die frohe Botschaft bringt! Eine für seine Zuhörer damals vermutlich ungeheure Aussage. Es ist doch Jesus, den sie alle von Kindesbeinen an kennen, der von sich behauptet der Gesandte des Herrn zu sein, auf dem dessen Geist ruht. Ich kann mir vorstellen, dass dies seine Zuhörer eher befremdlich fanden und es heißt dann ja auch kurz danach im Lukasevangelium (4,28+29), dass die Leute in der Synagoge in Wut gerieten und ihn schließlich zur Stadt hinaustrieben. Was würden wir denn wohl heute Denken und Tun, wenn da einer, den wir doch zu kennen glauben, von sich selbst eine solche Aussage treffen würde? Überlegen wir doch einmal kurz, was wir persönlich darüber denken? Wer ist Jesus für mich?

Lukas schreibt an Theophilus (das Lukasevangelium ist etwa in der Zeit zwischen 80-90n.C. entstanden, also nach der Zerstörung Jerusalems durch die Römer). Die ersten christlichen Gemeinden sind gegründet. Theophilus war bereits in der Lehre unterwiesen, wie wir in Vers 4 noch erfahren. Lukas gibt ihm - und seiner Gemeinde - ein umfassendes Werk über das Leben, Wirken, Sterben und Auferstehen von Jesus, das dazu dienen soll, seinen Glauben zu stärken, zu vertiefen. Wir selbst sind heute Adressaten des Lukasevangeliums (natürlich auch der anderen 3 Evangelien). Es ist uns geschenkt! Wir alle können - wie Theophilus - durch seine Lektüre unseren eigenen Glauben stärken und uns von „der Zuverlässigkeit der Lehre“ (Vers 4), überzeugen. Tun wir es Theophilus nach! Nehmen wir doch öfter mal eines der Evangelien zur Hand und setzen uns mit dem „Wort, aus dem lebendigen Geist Gottes“, der Frohen Botschaft auseinander.

Ich wünsche Ihnen eine frohe, gesegnete Woche! Vielleicht gelingt es Ihnen in den kommenden Tagen auch das ein oder andere Mal, in der Bibel zu lesen.

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent